KI in der Industrie: Da geht noch was
Mit der rasanten Entwicklung der generativen Künstlichen Intelligenz hat sich auch die Transformation in der Industrie beschleunigt. Oft geht es darum, Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Doch um das immense Potenzial der Technologie auszuschöpfen, ist das nicht genug.
Fehler entdecken, Laseranlagen steuern und sogar Felgen designen – die Möglichkeiten, KI in der Produktion einzusetzen, sind beeindruckend. Oder „atemberaubend“, wie Joe Ucuzoglu es ausdrückt. Generative KI löse eine Welle von Innovationen in allen Branchen aus, so der CEO der Beratungsgesellschaft Deloitte. Doch wohin geht die Reise? Deloitte hat bei Führungskräften weltweit nachgefragt, wie sie KI einsetzen. Ganz oben auf der Agenda stand als wichtigstes Ziel, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.
Die Projekte von Unternehmen, die KI zu diesem Zweck in ihrer Produktion einsetzen, können sich sehen lassen. Wir haben uns bei den Industriegrößen hierzulande umgesehen und zeigen, was sie können – und haben auch recherchiert, wo es oft noch hapert.
Was jetzt noch fehlt
Die eingangs erwähnte Deloitte-Studie bemängelt den einseitigen Fokus auf kurzfristige Vorteile wie Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Strategischere Bereiche wie die Förderung von Innovationen und die Gewinnung neuer Ideen und Erkenntnisse genießen den Angaben zufolge mit 29 beziehungsweise 19 Prozent derzeit eine eher geringe Priorität. „Die vordringliche Suche der Unternehmenslenkerinnen und -lenker nach taktischen Vorteilen ist durchaus nachvollziehbar“, sagt Björn Bringmann, Leiter des AI Institute bei Deloitte Deutschland. „Für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit spielen allerdings strategische Bereiche eine Schlüsselrolle.“ Er rät Unternehmen, sich bei KI stärker um strategische Themen zu kümmern. „Nur so lässt sich auch mittel- und langfristig das immense Potenzial dieser Technologie adäquat heben und nutzen.“
Ass im Ärmel
Eine Studie der Horvárth Unternehmensberatung zeigt das Potenzial von KI dabei auf, die Folgen des Fachkräftemangels zu verringern. Demnach könnten Unternehmen in Zukunft drei von vier Jobprofilen in vorgelagerten Produktionsprozessen automatisieren. So sei es möglich, dass generative KI in den Bereichen Entwicklung, Planung, Controlling und Logistik bereits bis 2029 sogar rund 80 Prozent der Jobs übernehmen kann. Im Bereich der Automatisierung könnte eine KI 60 Prozent der Aufgaben übernehmen. Die freiwerdenden Arbeitskräfte könnten in anderen Bereichen des Unternehmens arbeiten.
Quelle: Magazin "Creditreform"
Text: Dirk Wohleb
Bildnachweis: Bosch
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