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Patrik-Ludwig Hantzsch
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Trotz der zunehmenden Konjunkturängste ist die Stimmungslage im deutschen Handwerk weiter als sehr gut zu bezeichnen. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Creditreform Wirtschaftsforschung.
Ähnlich wie im Vorjahr schätzten gut drei Viertel der Befragten (77,5 Prozent) ihre Geschäftslage als sehr gut bzw. gut ein. Weiterhin am höchsten, aber nicht mehr so euphorisch wie noch im Vorjahr, sind die Zustimmungswerte im Baugewerbe. In den meisten übrigen Handwerksbereichen verbesserte sich hingegen die Geschäftslage, so dass die positive Wirtschaftslage im Handwerk weiter auf einem breiten Fundament steht.
Positiv entwickelten sich erneut die Umsätze der Handwerksbetriebe. Demnach verbuchten 40,7 Prozent der Befragten ein Umsatzplus (Vorjahr: 40,2 Prozent). Allerdings nahm der Anteil der Betriebe zu, die Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatten (von 6,7 auf 9,5 Prozent). So stand vor allem im Baugewerbe häufiger als im Vorjahr ein Umsatzminus zu Buche.
Weiter gestiegen sind die Preise für Handwerkerleistungen. 60,9 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten Monaten die Preise erhöht zu haben (Vorjahr: 52,9 Prozent). 62,3 Prozent der Befragten kündigten für die nächsten Monate Preiserhöhungen an.
Der Fachkräftemangel bremst zunehmend die Entwicklung der Handwerksbetriebe. Es kann davon ausgegangen werden, dass viele Betriebe einen höheren Personalbedarf haben, als der Arbeitsmarkt derzeit anbietet. So haben 28,9 Prozent der Betriebe in den letzten 12 Monaten den Personalbestand erhöht (Vorjahr: 30,7 Prozent). Jeder achte Handwerksbetrieb (12,8 Prozent) meldete eine Verkleinerung des Personalbestandes (Vorjahr: 10,6 Prozent).
Auch in den kommenden Monaten suchen die Handwerksbetriebe personelle Verstärkung. Immerhin 27,4 Prozent der Befragten planen, das Personal aufzustocken. Weitere 68,1 Prozent der Betriebe wollen die Mitarbeiterzahl zumindest konstant halten, was aufgrund der Alterung der Belegschaften oftmals ebenfalls Neueinstellungen erfordert. Im Vorjahr war die Einstellungsneigung im Handwerk aber etwas größer gewesen – damals wollten 31,3 Prozent aufstocken.
Die Geschäftserwartungen der Handwerksbetriebe sind weiter zuversichtlich. Verschlechterte Konjunkturmeldungen und höhere Risiken, insbesondere im Außenhandel, haben bislang das Handwerk nicht nennenswert beeinträchtigt. 42,7 Prozent der Befragten (Vorjahr: 40,6 Prozent) erwarten sogar steigende Umsätze in den kommenden sechs Monaten. Lediglich 6,2 Prozent der Befragten (Vorjahr: 4,0 Prozent) rechnen mit Umsatzeinbußen. Diese Entwicklung findet sich in nahezu allen Wirtschaftsbereichen des Handwerks. Etwas ausgeprägter ist die Zurückhaltung hingegen bei den Ertragserwartungen. Hier rechnen 8,2 Prozent der Befragten mit Rückgängen.
Unverändert hoch ist der Anteil der Betriebe, die Investitionen planen. 59,2 Prozent der Befragten wollen in den kommenden Monaten investieren – ein ähnlich hoher Wert wie im Vorjahr (59,1 Prozent). Mehr Investitionsbedarf gibt es im Handwerk offenbar bei Ersatzinvestitionen. Die Investitionen stemmt jeder dritte Betrieb (34,1 Prozent) ausschließlich mit Eigenkapital. Leicht gestiegen ist der Anteil der Befragten, die allein Fremdkapital zur Investitionsfinanzierung nutzen wollen (von 13,3 auf 15,3 Prozent).
Das Handwerk beklagt einen Anstieg der Forderungsausfälle. 11,8 Prozent der Befragten mussten Forderungsverluste von mehr als 1,0 Prozent ihres Umsatzes hinnehmen (Vorjahr: 10,0 Prozent). Meist waren die Verluste aber gering. Doch nur jeder siebte Handwerker (14,1 Prozent) blieb von Ausfällen gänzlich verschont.
Eine weitere Besserung zeigt sich indes beim Eigenkapital: Noch 31,7 Prozent der Handwerksbetriebe gelten als eigenkapitalschwach und weisen eine Eigenkapitalquote von weniger als 10 Prozent auf. Im Vorjahr waren noch 32,5 Prozent der Betriebe betroffen gewesen. Über eine solide Eigenkapitalquote von über 30 Prozent verfügen mittlerweile 22,4 Prozent der Handwerksbetriebe in Deutschland. Überdurchschnittlich eigenkapitalstark ist das Metallgewerbe. Im Kfz-Gewerbe und im Nahrungsmittelhandwerk nahm dagegen der Anteil der Betriebe mit einer Eigenkapitalschwäche zu.
Die Zahl der Insolvenzen im Handwerk ist weiter zurückgegangen. Im Jahr 2018 wurden 4.120 Insolvenzfälle von Handwerksbetrieben registriert – ein leichtes Minus von 2,4 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor (2017: 4.220 Insolvenzen). Im Handwerk entwickeln sich die Insolvenzen seit geraumer Zeit stärker rückläufig als in der Gesamtwirtschaft. Mehr Insolvenzen waren zuletzt aber im Ausbaugewerbe zu verzeichnen.
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Neuss, 14.03.2019
Patrik-Ludwig Hantzsch
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