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Patrik-Ludwig Hantzsch
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Leiter Wirtschaftsforschung
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Die Geschäftslage im deutschen Mittelstand ist nach über zwei Jahren wieder stabil. Der Creditreform Geschäftsklimaindex liegt mit plus 15,0 Punkten klar über dem Vorjahreswert von plus 1,8 Punkten. Doch der anhaltende Ukraine-Konflikt verdüstert die Aussichten für das laufende Jahr deutlich. Massive Preissteigerungen bei Energie und Kraftstoffen, die galoppierende Inflation sowie die hohe Ungewissheit über den weiteren Verlauf des Konflikts und seine wirtschaftlichen Folgen lähmen derzeit eine bessere Geschäftsentwicklung.
In den zurückliegenden Monaten hatten sich die Geschäfte im Mittelstand infolge der Lockerungen in der Corona-Bekämpfung wieder belebt. Das zeigt die Studie der Creditreform Wirtschaftsforschung aus Neuss. Die Auftrags- und Umsatzlage beurteilten die rund 1.300 befragten Unternehmen besser als vor einem Jahr. Teilweise stiegen die Auftragseingänge wieder, Umsätze zogen an und deutlich weniger Unternehmen als 2021 mussten Einbußen bei Aufträgen und Umsätzen verkraften. Der Creditreform Geschäftsklimaindex (CGK) zur Beurteilung der Wirtschaftslage im Mittelstand liegt mit 15,0 Punkten deshalb klar über dem Vorjahreswert (1,8 Punkte). Die Talsohle der Corona-Pandemie schien damit zunächst durchschritten.
„Der Ukraine-Krieg ist Gift für die aufkeimende Erholung der mittelständischen Wirtschaft“, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. „Massive Preissteigerungen bei Energie und Kraftstoffen, die galoppierende Inflation und die hohe Ungewissheit über den weiteren Verlauf des Konflikts und seine wirtschaftlichen Folgen lähmen derzeit eine bessere Geschäftsentwicklung“, so Hantzsch weiter. Der Wirtschaftsaufschwung im Mittelstand dürfte damit im laufenden Jahr eher spärlich ausfallen.
„Der Krieg in Osteuropa lässt die mittelständischen Unternehmen in Deutschland sorgenvoll in die Zukunft blicken, eine depressive Stimmung ist aber noch nicht auszumachen“, erläutert Patrik-Ludwig Hantzsch. Die Umsatzerwartungen sind zwar spürbar verhaltener ausgefallen als zu Beginn des Frühjahrs üblich, gleichwohl rechnen 34,1 Prozent der Befragten mit steigenden Umsätzen im Jahresverlauf – 13,5 Prozent der Befragten befürchten eine rückläufige Umsatzentwicklung. Im Handel und im Dienstleistungsgewerbe haben sich die Geschäftserwartungen nach dem Wegfall vieler Beschränkungen aufgehellt. Die Zuversicht hat das Vor-Corona-Niveau aber nicht erreicht.
Sorgen bereitet den Mittelständlern vor allem die Ertragslage: Jeder dritte Befragte (32,3 Prozent) war hier von Einbußen betroffen und nur 17,5 Prozent der Befragten meldeten steigende Erträge. „Die absehbar anhaltenden hohen Kosten für Vorprodukte, Material und Energie lassen die Erträge der Unternehmer schmelzen“, sagt Hantzsch. Durch die Inflationstendenzen in Deutschland sehen viele Mittelständler sogar die Unternehmensstabilität in Gefahr (53,1 Prozent der Befragten). Vor den Lieferketten-Problemen und dem Fachkräfte-/Personalmangel sind die massiven Preissteigerungen für den Mittelstand die wohl größte Herausforderung in diesem Jahr (71,8 Prozent).
„Viele kleine und mittlere Betriebe sind geschwächt aus der Corona-Krise gekommen und kämpfen noch mit den Folgen“, so der Wirtschaftsforscher. Bemerkbar machen sich die Nachwehen der Krise immer noch bei der Eigenkapitalausstattung: 30,8 Prozent der Unternehmen haben eine zu geringe Eigenkapitalquote von unter 10 Prozent im Verhältnis zur Bilanzsumme. Damit bleibt die Sorge einer zu geringen Resilienz im Falle einer neuen Rezession weiterhin bestehen. Zudem spüren die Unternehmen erste Tendenzen einer Inanspruchnahme von längeren Zahlungsfristen durch die Kunden. Das ist ein weiteres Krisensignal. Noch sind die Forderungsausfälle bei mittelständischen Unternehmen aber moderat.
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Pressekonferenz „Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand, Frühjahr 2024“
24. Juni 2024:
Pressekonferenz „Insolvenzen in Deutschland, 1. Halbjahr 2024"
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