Creditreform Aschaffenburg Podcast

Der Podcast vom Unternehmen für Unternehmen: Nützliche Tipps für den Unternehmensalltag, interessante Expertenthemen und kreative Unternehmensstorys aus der Region Aschaffenburg, Miltenberg & Alzenau.

#01 Wie kommen Unternehmen an öffentliche Fördermittel? (mit Steffen Ehinger von der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau)

Nachhaltiges Wirtschaften wird belohnt – auch was Investitionen im eigenen Unternehmen betrifft. Wie? Mit gezielten, staatlichen Förderungen in Form von Zuschüssen und vergünstigten Krediten für Gründungsvorhaben, Klimaschutz, Energieeinsparung, Energieeffizienz und vieles mehr. In unserer neuen Podcast-Folge gibt Steffen Ehinger von der Sparkasse Aschaffenburg im Gespräch mit Kevin Busch wertvolle Tipps, wie, wo und auf welche Weise Unternehmen große finanzielle Einsparungen machen können und was bei dem Antragsprozedere alles zu beachten ist.

Setzt man sich mit dem Thema öffentliche Fördermittel für Unternehmen intensiver auseinander, wird klar: Bei voller Ausschöpfung und Berücksichtigung aller Fördermöglichkeiten sind die finanziellen Zuschüsse enorm. „Der deutsche Staat nutzt die Gelegenheit, um über öffentliche Fördergelder Anreize zu schaffen und Themen anzugehen, die gesellschaftlich enorm von Bedeutung sind. Im Moment sind es vor allem Fragestellungen zum Klima, zur Energiewende aber auch das Thema Digitalisierung und Innovation. Diese werden bereits seit Jahren mit Investitionsanreizen gezielt vorangetrieben. Typischerweise laufen die Vergünstigungen über die Steuern, aber auch über Zuschüsse und zinsvergünstigte Darlehen. Hierfür gibt es spezielle Banken“, erklärt Steffen Ehinger, Abteilungsleiter für Unternehmenskunden bei der Sparkasse Aschaffenburg.

In der ersten Podcast-Folge der Creditreform Aschaffenburg spricht Kevin Busch mit Steffen Ehinger über Öffentliche Fördergelder - über wertvolle Tipps, wie, wo und auf welche Weise Unternehmen große finanzielle Einsparungen machen können und was bei dem Antragsprozedere alles zu beachten ist.

Dass es sich für Unternehmen lohnt, bei anstehenden Investitionen die Fördermöglichkeiten im Blick zu behalten, ist bereits auf den ersten Blick zu erkennen: „Eine Betriebsmittelfinanzierung für 5 Jahre hat aktuell einen Zinssatz von 0,08 % oder Investitionen in Klimaschutz oder Digitalinvestitionen liegen aktuell bei 0,04 % bei den günstigsten Kreditprogrammen. Der Unternehmer zahlt für diese Investitionen quasi keinen Zins mehr und da oben drauf gibt es zum Teil sogar noch Zuschüsse. Das heißt er muss nicht mal den ganzen Kredit zurückzahlen, sondern der Staat reduziert mit Tilgungszuschüssen die Rückzahlung.“

Gutes Timing ist enorm wichtig

Das A und O einer optimalen Nutzung dieser Vergünstigungen und Förderungen ist laut dem Sparkassen-Experten nicht nur der intensive Austausch mit der Bank des Vertrauens, sondern vor allem das Timing. Steffen Ehinger stellte fest, dass die Betriebe sehr häufig bei einer Investitionsentscheidung recht spät auf ihre Hausbank zukommen, also erst nachdem sie bereits angefangen haben zu bauen und zu investieren. Dann sind die Vorhaben jedoch oft nicht mehr förderfähig, weil sie nicht den Kriterien entsprechen, welche für die jeweiligen Fördertöpfe definiert sind. Die sogenannte „Vorbeginnklausel“ der öffentlichen Banken legt fest, dass die Förderanträge bereits vor dem Beginn der Maßnahmen und Vorhaben gestellt werden müssen. Daher lautet die Empfehlung an die Unternehmen, den persönlichen Ansprechpartner bei der eigenen Hausbank oder der Creditreform möglichst früh in die Planung mit einzubeziehen.

Welche Banken kommen bei der Beantragung von öffentlichen Fördermitteln in Frage?

Die meisten Förderanträge laufen über die KfW. Die KfW - die Kreditanstalt für Wiederaufbau - ist eine deutsche Förderbank und eine der führenden Förderbanken der Welt. Für die in Bayern ansässigen Unternehmen kann auch die LfA Förderbank Bayern sehr attraktiv sein. Diese Bank hat sich vor allem auf die zinsgünstige Finanzierung für Gründungsvorhaben, Wachstumsvorhaben, Förderung von Innovationsprozessen und Investitionen in Umweltschutz, Klimaschutz, Energieeinsparung und Energieeffizienz innerhalb von Bayern spezialisiert (bis zu 100-prozentige Finanzierung). Ferner fließen Zuschüsse über die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), aber auch über die Regierung von Unterfranken. Vor allem seit der Corona-Krise wurden solche Förderungen zum Spezialgebiet vieler Banken, denn zahlreiche Unternehmen standen vor Fragen: „Wie kann es jetzt überhaupt weitergehen?“, oder „Wie bekommen wir unsere Liquidität sichergestellt?“

Steffen Ehinger empfiehlt abschließend, bei all diesen Überlegungen und Investitionsplanungen auch die Frage nach der Bonitätsbewertung nicht außer Acht zu lassen, denn diese hat einen enormen Einfluss auf die Zinskonditionen. Wenn Banken und Sparkassen mit neuen Unternehmen in Verbindung treten oder Neukunden akquirieren, schauen sie zudem darauf, wie das Unternehmen bezüglich der Bilanz aufgestellt ist. „Damit setzen sich manche Unternehmen nicht so gerne auseinander“, so Steffen Ehinger. Genau da kommt die Bank, idealerweise in Kooperation mit der Creditreform ins Spiel, um die Unternehmen aktiv zu unterstützen. Auf diese Weise wird sowohl die betriebswirtschaf­tliche Beratung als auch das Finanz-Know-how sichergestellt, denn erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer haben meist ein starkes Berater-Netzwerk.



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