10 Jahre Creditreform Compliance Services
Zum Start vor zehn Jahren ging es um Beratung im Bereich Geldwäscheprävention. Heute ist die Creditreform Compliance Services GmbH ein stark gewachsener Dienstleister, der seinen Kunden hilft, vielfältige regulatorische Herausforderungen zu bewältigen.
Compliance-Beratung am Puls der Zeit
Wenn die Gesetzesmaschinerie in Brüssel oder Berlin wieder einmal neue regulatorische Anforderungen definiert, stöhnen die meisten Unternehmen auf. Sie fürchten mehr Belastungen und Einschränkungen und sorgen sich, dass ihnen noch weniger Zeit bleibt für ihr Kerngeschäft. Silvia Rohe kann einer zunehmenden Regulatorik dagegen naturgemäß auch Positives abgewinnen:
„Neue rechtliche Vorgaben sensibilisieren vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen für unsere Dienstleistungen. Sie führen zu vielen Nachfragen und sind somit gut für unser Geschäft“, sagt die Geschäftsführerin der Creditreform Compliance Services (CCS) GmbH. Ob Compliance, Datenschutz oder Geldwäsche- und Betrugsprävention – die CCS unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung regulatorischer Vorgaben.
2023 sind gleich zwei neue Themen hinzugekommen. Seit dem 1. Januar gilt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und im Verlauf dieses Jahres wird ein weiteres Gesetz relevant: Dann wird es darum gehen, Hilfestellung zu leisten bei der Umsetzung der EU-Whistleblower-Richtlinie und des deutschen Hinweisgeberschutzgesetzes. Doch dafür muss die Regelung für Tippgeber, die auf Missstände in Behörden und Unternehmen hinweisen, noch einige politische Hürden nehmen.
Als Silvia Rohe und Julia Meier (ehemals Mohr) Anfang 2013 mit der CCS als „Zwei-Frau-Unternehmen“ an den Start gingen, hätten sie sich nicht träumen lassen, dass ihr Unternehmen eine solche Entwicklung nehmen würde. Beide hatten zuvor beim Verband der Vereine Creditreform (VVC) gearbeitet. Als dort vor allem Finanzdienstleister immer häufiger um Unterstützung in Compliance-Fragen nachsuchten, entstand die Idee, eine Gesellschaft zu gründen, die diesen Service anbietet. Machbarkeitsstudien wurden erstellt, die Creditreform-Gremien berieten sich, ehe Silvia Rohe im Herbst 2012 grünes Licht für den Aufbau eines neuen Unternehmens erhielt. „Zu Beginn lag der Fokus allein auf der Geldwäsche- und Betrugsprävention, also der Umsetzung des Geldwäschegesetzes (GwG) in der Finanzwirtschaft“, sagt Rohe.
Bereits wenige Monate nach der Gründung erfolgte der erste Geschäftsabschluss: Eine Auslandsbank bat die CCS, als Geldwäschebeauftragte für sie tätig zu werden – also über die Einhaltung der entsprechenden Vorschriften im Unternehmen zu wachen und Ansprechpartner für Behörden und Staatsanwaltschaft zu sein. Silvia Rohe und Julia Meier nutzten in der Anfangszeit jede Gelegenheit, um auf die Dienste der CCS hinzuweisen. „Vor allem das erste Jahr war hart. Wir haben enorm viel gearbeitet“, erinnern sich beide. Unterstützung für den Vertrieb kam vom Gesetzgeber. Er verfügte bald nach Gründung der CCS, dass neben Finanzdienstleistern auch andere Berufsgruppen den Vorschriften des GwG unterworfen sind. Juweliere, Immobilienmakler oder auch Autohändler.
Mittelstand als neue Zielgruppe für Compliance-Beratung
Anders als bei Banken und Finanzdienstleistern, die schon seit langer Zeit dem GwG unterliegen, muss bei den vorgenannten Branchen noch mehr sensibilisiert werden. Dementsprechend offen zeigen sich viele dieser meist kleinen und mittelgroßen Betriebe, wenn sie solche Pflichten einem unabhängigen Dritten übertragen und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. „Bei der Kundenansprache hilft uns immer wieder auch das gute Standing der Marke Creditreform“, betont Silvia Rohe.
Am 25. Mai 2018 bescherte dann wiederum eine EU-Vorschrift der CCS ein neues Betätigungsfeld. Seitdem schreibt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Unternehmen in Europa vor, wie sie mit personenbezogenen Daten umgehen müssen – ein komplexes Feld, das viele Betriebe vor Herausforderungen stellt. Sind ihre Datenverarbeitungsprozesse rechtskonform? Welche Lücken und Defizite müssen sie eventuell noch bearbeiten? Bei solchen Fragen unterstützt das CCS-Team. Auch übernimmt es die Aufgaben eines Datenschutzbeauftragten – branchenspezifisch, fachkundig und effizient.
Nachhaltigkeit wird wichtiger
Mit neuen Themen und Kunden wuchs über die Jahre auch die Belegschaft der CCS. Aktuell beschäftigt die Gesellschaft 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit Jahresbeginn 2022 ist Benjamin Spallek Mitgeschäftsführer der CCS, zuvor war er bereits Prokurist. Unter seiner Mitwirkung erweiterte die Gesellschaft ihr Tätigkeitsfeld um nachhaltigkeitsbezogene Beratungsansätze. In diesem Service steckt viel Potenzial, denn auch kleine und mittlere Unternehmen müssen immer häufiger nachweisen, dass sie ihre ökologische und soziale Verantwortung ernst nehmen. Damit steigt der Druck, Risiken zu beachten und in Compliance-Systeme aufzunehmen. „Die Evaluierung der unternehmerischen Sozialverantwortung ist ein Zukunftsthema. Auch deshalb haben wir uns auf diesem Feld bestmöglich mit der Wissenschaft vernetzt“, sagt Spallek. CCS hat mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB), einem Außenstandort der Hochschule Trier, eine Zusammenarbeit vereinbart. Das dortige Institut für Compliance & Environmental Social Governance (ICESG) betreibt angewandte Forschung sowie Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Compliance und ESG und bietet Dienstleistungen zum Wissenstransfer in die Praxis an. „Aufgrund dieser Zusammenarbeit sind wir stets auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand. Davon profitieren unsere Kunden“, sagt Spallek, der Gründungsmitglied des Forschungsinstituts ist.
Quelle: Magazin "Creditreform"
Text: Stefan Weber