Vertrauen schaffen
Was nützt eine gute Bonität, wenn nur wenige davon wissen – erst recht in turbulenten Zeiten? Mit einer aktiven Finanzkommunikation sichern sich wirtschaftlich starke Unternehmen im Geschäftsverkehr Vorteile. Zum Beispiel mit CrefoZert, dem Bonitätssiegel von Creditreform.
Auf diese Auszeichnung ist Johann Hahn stolz. Und damit jeder Besucher gleich weiß, wie finanziell solide sein Betrieb dasteht, hat er das Bonitätszertifikat von Creditreform gerahmt und im Besprechungsraum aufgehängt. „In Augenhöhe, damit es direkt auffällt“, betont der Geschäftsführer der Johann Hahn Metallbau GmbH aus dem bayerischen Essenbach nahe Landshut. Nach einer strengen Prüfung der wirtschaftlichen Situation hat das von seinem Vater gegründete Unternehmen im November 2020 erstmals das Bonitätssiegel erhalten. Und gleich in den ersten Wochen danach hat Hahn erlebt, wie wertvoll das Zertifikat im Geschäftsalltag sein kann. „Die Banken haben sehr positiv reagiert, dass wir uns diesem Check-up unterzogen haben, und auch in Gesprächen mit möglichen Auftraggebern haben wir erlebt, dass CrefoZert ein Qualitätsmerkmal ist, das Vertrauen schafft“, erzählt er.
Neben vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen zählt der Metallbaubetrieb mit seinen 27 Mitarbeitern auch einige große Konzerne zu seinen Kunden. Gerade die prüfen Hahn zufolge vor einer Auftragsvergabe sehr genau, ob ihr Geschäftspartner finanziell stark genug ist, damit ihm nicht auf halber Strecke die Puste ausgeht. „Da lässt sich mit CrefoZert punkten. Deshalb werden wir die Zertifizierung in Kürze auch in unseren Briefkopf aufnehmen“, kündigt er an.
Finanzielle Stärke zeigen
Wie der Handwerksbetrieb aus Niederbayern agieren viele Unternehmen in der aktuell von hoher Unsicherheit geprägten Marktsituation. Sie möchten sich durch eine aktive Finanzkommunikation gegenüber Kunden, Lieferanten, Banken, aber auch Mitarbeitern als stabiler, belastbarer Partner präsentieren – und nutzen dafür das Bonitätszertifikat von Creditreform.
„Wir registrieren in jüngster Zeit eine Reihe von Anfragen von Unternehmen, die in der Vergangenheit der Meinung gewesen waren, auf eine solche Zertifizierung verzichten zu können“, sagt Michaela Weinberger, Kundenbetreuerin bei Creditreform München Ganzmüller, Groher & Kollegen KG. Mancher Betrieb, so berichtet sie, gestehe sogar, dass er den einen oder anderen Auftrag ohne CrefoZert voraussichtlich nicht erhalten hätte. Gerade in Pandemie-Zeiten besitzt die Finanzkommunikation eine große, teilweise existenzielle Bedeutung. Sie bietet Unternehmen die Chance, sich gegenüber Mitbewerbern zu profilieren, die möglicherweise nur noch dank staatlicher Hilfen am Leben gehalten werden.
Zwei Prozent von vier Millionen Unternehmen
Nach Schätzung von Roland Reiser, Vertriebsleiter Kreditservices bei Creditreform Rating, erfüllen nur zwei Prozent der etwa vier Millionen Unternehmen in Deutschland die strengen Kriterien für die Vergabe von CrefoZert. Das wären immerhin 80.000. Tatsächlich genutzt wird es dagegen erst von 1.300 Unternehmen aus verschiedensten Branchen. „Wer es einmal besitzt, möchte es jedoch meist auch behalten. Etwa 95 Prozent der zertifizierten Unternehmen bemühen sich um eine Prolongation“, sagt Reiser.
„Wer das CrefoZert einmal besitzt, möchte es meist auch behalten.“
Roland Reiser, Creditreform Rating
Siegelinhaber können CrefoZert in der Kommunikation auf verschiedene Weise einsetzen. Zum Beispiel auf der unternehmenseigenen Website, in E-Mail-Signaturen, in Newslettern oder im Lagebericht des Jahresabschlusses. Auf Wunsch stellt Creditreform die Auszeichnung auch in verschiedenen Sprachen aus. Von dieser Möglichkeit machen immer mehr Unternehmen Gebrauch. Jedes zweite Siegel, sagt Reiser, werde inzwischen zusätzlich in englischer Sprache vergeben. „Mitunter sind auch Ausfertigungen in Russisch oder Chinesisch gefragt – eben die Sprachen, die in den Ländern gesprochen werden, in denen die zertifizierten Unternehmen wichtige Geschäftsbeziehungen unterhalten.“
Drei Hürden bis zum Ziel
Die Vergabe der Zertifizierung
CrefoZert ist an strenge Kriterien geknüpft – das macht sie im Geschäftsverkehr wertvoll. Bewerber müssen drei Hürden nehmen.
Erstens müssen sie einen Bonitätsindex zwischen 100 und 249 aufweisen. Das entspricht einer guten bis ausgezeichneten Bonität und Zahlungsmoral. Unternehmen, die nach der Verleihung des Zertifikats in eine schlechtere Bonitätsklasse rutschen, wird das Siegel entzogen. Die Einhaltung der Kriterien wird während der Gültigkeit laufend überprüft.
Zweitens darf die Analyse des aktuellen Jahresabschlusses keine Hinweise auf Bonitätsrisiken ergeben.
Drittens muss der Geschäftsführer in einem ausführlichen Interview zu maßgeblichen Risiken, wie Nachfolgeregelungen, Außenständen oder Produktlebenszyklen, Stellung nehmen. Seit Ausbruch der Pandemie fragt Creditreform zudem sehr detailliert ab, inwieweit die Corona-Krise das Geschäftsmodell verändert.
Sind alle Hürden genommen, stellt Creditreform das Bonitätszertifikat aus sowie begleitende Unterlagen für die Finanzkommunikation. Parallel erfolgt die Veröffentlichung auf der Website von Creditreform (creditreform.de/crefozert). Das Zertifikat ist ein Jahr gültig. Voraussetzung für eine Verlängerung ist ein erneuter vollständiger Zertifizierungsprozess.
Quelle: Magazin "Creditreform"
Text: Stefan Weber