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Schuldneratlas Region Köln Bonn 2022

Zahl überschuldeter Personen weiter rückläufig

„SchuldnerAtlas 2022 – Metropolregion Köln/Bonn“ von Creditreform Köln und Creditreform Bonn Trier: Schuldnerquoten in Köln, Bonn, Euskirchen, Rhein-Erft, Rhein-Berg, Oberberg, Rhein-Sieg und Ahrweiler sinken weiter. Zugleich ist Schere zwischen Vierteln und Gemeinden mit niedriger und hoher Schuldnerquote nach wie vor weit geöffnet.

 

Köln/Bonn, 26.01.2023. In der Metropolregion Köln/Bonn hat sich die Schuldnerquote gegenüber dem Vorjahr weiter reduziert. Wie der heute vorgelegte „SchuldnerAtlas 2022 – Metropolregion Köln/Bonn“ von Creditreform Köln und Creditreform Bonn Trier zeigt, gelten in der Stadt Köln 89.000 Personen als überschuldet. 2020 waren es noch 104.000. Die Schuldnerquote, also der Anteil der überschuldeten Personen an der gesamten Stadtbevölkerung, sank erstmals auf unter zehn Prozent (9,81 Prozent). In der Bundesstadt Bonn sank die Zahl der Schuldner auf 19.780; das entspricht einer Schuldnerquote von 7,23 Prozent. Auch im Rhein-Erft-Kreis, im Rhein-Sieg-Kreis, im Landkreis Ahrweiler sowie in den untersuchten Teilen des Oberbergischen Kreises, des Rheinisch-Bergischen Kreises und des Kreises Euskirchen ging die Zahl der überschuldeten Personen zurück. Im bundesweiten Vergleich belegt etwa Bonn Platz 141 von 401 Kreisen und kreisfreien Städten, der Rhein-Sieg-Kreis Platz 156, der Kreis Ahrweiler 158 oder die Stadt Köln Platz 318. Als überschuldet gelten Personen über 18 Jahre, die die Summe ihrer fälligen Zahlungsverpflichtungen mit hoher Wahrscheinlichkeit über einen längeren Zeitraum nicht begleichen können und denen zur Deckung ihres Lebensunterhaltes weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Auffällig sind die weiterhin erheblichen Unterschiede zwischen einzelnen Stadtteilen und Gemeinden. Während beispielsweise in Köln im Stadtteil Klettenberg nur 3,83 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahre als überschuldet gelten – also weniger als jede 25. Person, belegen die Kölner Stadtteile Gremberghoven (24,01 Prozent), Meschenich (21,57 Prozent) und Lindweiler (20,61 Prozent) traurige Spitzenplätze – dort ist in etwa jede vierte bis jede fünfte Person überschuldet.

Auch in der Bundesstadt Bonn liegen bis zu 15 Prozentpunkte zwischen den Ortsteilen mit den geringsten Überschuldungsanteilen, etwa Venusberg (2,61 Prozent) oder Ückesdorf (2,73 Prozent), und denen mit einer besonders hohen Schuldnerquote, zum Beispiel Dransdorf (18,21 Prozent) oder Neu-Tannenbusch (15,53 Prozent). Dabei nahm Dransdorf eine durchaus positive Entwicklung: Hier sank die Schuldnerquote gegenüber dem Vorjahr um fast zwei Prozent. Auch Godesberg-Nord und Neu-Tannenbusch verbesserten sich deutlich.

In den Kreisen sind die Ausschläge geringer, doch auch hier lassen sich bei den Schuldnerquoten deutliche Unterschiede von bis zu 14 Prozentpunkten zwischen einzelnen Gemeinden und/oder Ortsteilen feststellen. Die geringste Schuldnerquote weist mit 2,63 Prozent Dernau im Kreis Ahrweiler auf, die höchste mit 16,34 Prozent der Postleitzahlbezirk 50127 Bergheim im Rhein-Erft-Kreis. Insgesamt fällt auf, dass in allen untersuchten Kreisen und Gebieten die Schuldnerquoten höher sind als in der Bundesstadt Bonn, aber niedriger als in der Millionenstadt Köln.

Angesichts der Pandemiejahre sowie der Energiepreiskrise und der hohen Inflation sind die vergleichsweise moderaten Schuldnerquoten nicht selbsterklärend. „Der drastische Rückgang der Überschuldungsfälle seit Beginn der Corona-Pandemie hat viel mit den massiven staatlichen Hilfsmaßnahmen zu tun“, erläutert Jörg Rossen, Geschäftsführer der Creditreform Bonn Trier Rossen Eberhard GmbH & Co. KG. „Außerdem gab es für die Verbraucherinnen und Verbraucher während der Pandemie deutlich weniger Möglichkeiten, Geld auszugeben.“ Viel mehr Personen hätten deshalb Rücklagen angesammelt oder Verbindlichkeiten reduziert. Nach Überzeugung von Rossens Kollege Moritz von Padberg, Geschäftsführer der Creditreform Köln v. Padberg GmbH & Co. KG, dürfte die Phase allerdings zu Ende sein. „Viele negative Effekte schlagen noch nicht durch, werden aber bald zu spüren sein, etwa erhebliche Nachzahlungen für Strom und Gas.“ Deshalb würden insbesondere Geringverdiener, die schon ohne Inflation und Energiepreiskrise keine spürbaren Beträge sparen könnten, Gefahr laufen, erstmals oder erneut in die Überschuldung zu geraten.

Der „SchuldnerAtlas 2022 – Metropolregion Köln/Bonn“ von Creditreform Bonn Trier und Creditreform Köln bietet einen systematischen kleinräumigen Überblick zur Überschuldung von Privatpersonen. Anhand von Tabellen, Grafiken und Karten lässt der SchuldnerAtlas genaue Vergleiche innerhalb der Städte und Kreise zu. Die Analyse basiert auf den Daten und Karten der Creditreform-Beteiligungsgesellschaften Creditreform Boniversum GmbH und microm Micromarketing-Systeme und Consult GmbH, beide mit Sitz in Neuss.

Der regionale Schuldneratlas erscheint alljährlich nach der Veröffentlichung des bundesweiten Creditreform-SchuldnerAtlasses. Den legte die Creditreform Mitte November 2022 vor. Zum Stichtag 1. Oktober 2022 wurde für die gesamte Bundesrepublik eine Überschuldungsquote von 8,48 Prozent gemessen. Damit sind 5,88 Millionen Menschen über 18 Jahre überschuldet und weisen nachhaltige Zahlungsstörungen auf. Dies sind immerhin rund 274.000 Fälle weniger als im Jahr davor, ein Minus von 4,4 Prozent. Das ist ein historischer Tiefststand.

 

Über Creditreform:

Seit der Gründung im Jahr 1879 ist es das Ziel von Creditreform, Unternehmen vor Forderungsausfällen zu schützen, die Liquidität vernichten und den Fortbestand von Unternehmen gefährden. Dieser Maxime sind alle Lösungen und Angebote von Creditreform verpflichtet. Heute sorgen 130 Geschäftsstellen in ganz Deutschland dafür, dass die Mitglieder ihre Geschäfte mit minimalem Risiko und maximaler Effizienz abwickeln können.

Vom Rhein-Erft-Kreis über die Metropolregion Köln bis in den oberbergischen Kreis unterstützt Creditreform Köln mit 66 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 3.000 Unternehmen der Region in ihrem Tagesgeschäft. Mit 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Creditreform Bonn Trier Partner für 2.000 Unternehmenskunden der mittelständischen Wirtschaft in Bonn/Rhein-Sieg, Euskirchen sowie im Rhein-Erft-Kreis und Landkreis Ahrweiler.

Das Leistungsspektrum von Creditreform reicht von der bonitätsbasierten Auswahl und Ansprache von Neukunden über Bonitätsinformationen zu Unternehmen und Privatpersonen bis hin zu kompletten Systemplattformen für das unternehmensinterne Risikomanagement und ausgefeilten Forderungsmanagement-Tools.



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