Eine Bonitätsauskunft richtig lesen und interpretieren
Sie möchten wissen, welche Informationen Ihnen eine Bonitätsauskunft zu einem Unternehmen oder einer Privatperson liefert und wie Sie diese richtig interpretieren?
Zum ArtikelNachhaltigkeit boomt – nicht nur im privaten Bereich. Wir zeigen, welchen Stellenwert das Thema für Unternehmen hat und wie die Umsetzung in der Praxis aussieht.
Konsumenten richten ihr Kaufverhalten immer mehr auf nachhaltige Produkte aus oder entscheiden sich für Anbieter, die sich besonders durch Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit hervorheben.
Aber nicht nur bei den Verbrauchern hat das grüne Gewissen deutlich an Präsenz gewonnen: Der politische Druck auf Unternehmen, das Thema Nachhaltigkeit in ihren Fokus zu nehmen und eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung voranzutreiben, wächst. Auch die Kapitalgeber haben das Thema Nachhaltigkeit mehr und mehr in ihren Fokus genommen.
Nicht zuletzt ist nachhaltiges Handeln mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, den ESG-Kriterien und den Klimazielen des Green Deals der EU auch in Unternehmen künftig nicht mehr wegzudenken.
All dies soll sicherstellen, dass Sorgfaltspflichten im Hinblick auf die eigene soziale und grüne Verantwortung erfüllt werden und Unternehmen an festgelegten Standards gemessen werden können. Dies ist nicht nur eine Frage des Images.
Insbesondere in Bezug auf den Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken bringt der Entwurf zur 7. MaRisk-Novelle, die die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) eines Instituts regelt, zahlreiche Neuregelungen mit sich, die auch die regulatorischen Anforderungen zur Kreditvergabe und Überwachung durch die Banken betreffen. Diese sind nun unter anderem verpflichtet, ESG-Faktoren in ihren Prozessen zu berücksichtigen.
Hinzu kommt: Unternehmen, die der EU-Richtlinie zur CSR-Berichterstattung „Non-Financial Reporting Directive (NFRD)“ unterliegen – so etwa große kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern – sind ab 2024 laut „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) verpflichtet, umfangreiche ESG-Informationen zu veröffentlichen. Ab 2025 sind davon auch große Unternehmen betroffen, die derzeit nicht der NFRD unterliegen und ab 2026 auch börsennotierte Kleine und Mittelständische Unternehmen (KMU).
Auch das Lieferkettengesetz erfordert es, dass Unternehmen die Nachhaltigkeit in ihrer Lieferkette beurteilen und darüber berichten müssen. Auch wenn dies zunächst nicht alle Unternehmen in Deutschland betrifft, sind bei Betrachtung der gesamten Lieferkette mittelbar auch kleinere Unternehmen betroffen. Etwa, wenn sie den großen, verpflichteten Unternehmen als Lieferanten Auskunft zu Themen wie der Einhaltung von Menschrechten und Umweltaspekten Auskunft geben müssen.
Besonders häufig wird das Thema Nachhaltigkeit mit Umwelt-Themen in Verbindung gebracht. So etwa mit Klimaschutz-Maßnahmen, umweltbewusstem Handeln, maßvollem Umgang mit Ressourcen, Energiesparen oder mit grünen Energiequellen. Das zeigt auch die Studie B2Best Barometer Q2/2023 des ECC Köln, die Mitte 2023 in Zusammenarbeit mit Creditreform erschienen ist. Hier wurden Großhändler und Hersteller zum Fokusthema ESG als Zukunftsherausforderung befragt. Auf die Frage hin, welche Themen sie in den Fokus ihres langfristigen Nachhaltigkeitsmanagements stellen, antworteten 79 Prozent mit Aspekten rund um den Bereich „Umwelt“.
Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Nicht erst, seitdem sich die sogenannten ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) zum Standard nachhaltigen Wirtschaftens etabliert haben und Sorgfaltspflichten
entlang der Lieferkette eingefordert werden, ist klargeworden, dass neben Themen wir Ressourcenknappheit, Klimawandel und Umweltverschmutzung auch soziale Aspekte sowie eine verantwortungsvolle Unternehmensführung dazugehören. Der Profit eines Unternehmens muss künftig also sowohl eng mit Umwelt- als auch mit Verantwortungsbewusstsein verknüpft sein.
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Während viele Bemühungen in Richtung Nachhaltigkeit zunächst vor allem der Imagepflege dienten, um die eigene Marke ins rechte Licht zu rücken, hat sich dies inzwischen gewandelt. Langfristiger Erfolg könne - so die B2Best-Studie - nur erzielt werden, wenn kein Greenwashing betrieben werde. Das eigene Renommee spielt zwar noch eine Rolle, ist aber nicht mehr alleine maßgeblich. Zu den Vorteilen einer nachhaltigen Unternehmensführung zählen:
Demgegenüber stehen die Nachteile, die Unternehmen befürchten müssen, wenn sie sich nicht mit dem Thema beschäftigen – etwa bei der Kreditvergabe, der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern oder im Umgang mit Geschäftspartnern. Einigkeit herrscht bei den meisten Unternehmen darüber, dass das Thema ESG wichtig ist, um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben. Nachhaltigkeit wird laut B2Best-Studie inzwischen sogar als Wachstumschance gesehen.
Um das Thema Nachhaltigkeit konkret in die Praxis umzusetzen, brauchen Unternehmen klare Ziele und eindeutige Strategien. Als besonders erfolgversprechend gilt ein ganzheitliches Konzept, das alle ESG-Aspekte vereint. Zu den Maßnahmen, die Unternehmen bereits umsetzen, gehören vor allem:
Aber auch das Thema Zertifizierung steht hoch im Kurs. Zu den weiteren Maßnahmen gehören auch die Definition von Zielwerten, die Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsberichten, die Information über Bewertungsverfahren sowie Schulungen und Befragungen der Mitarbeiter.
EU, Bund, Länder und Kommunen unterstützen Unternehmen, die in Maßnahmen zum Klimaschutz investieren möchten, mit zahlreichen Darlehen, Bürgschaften und Zuschüssen. Lesen Sie hier, wie Unternehmen die passenden Fördermöglichkeiten für sich finden.
Eine nachhaltige Unternehmensführung auf die Beine zu stellen, ist nicht einfach. Eine große Zahl verschiedener Interessen unterschiedlicher Stakeholder – etwa Kunden, Mitarbeiter, Unternehmensführung oder Lieferanten muss berücksichtigt werden. Auch der zeitliche und personelle Aufwand ist hoch. Hinzu kommt, dass das Thema sehr komplex ist und in vielen Unternehmen das entsprechende Know-how fehlt. Eine weitere Hürde, die viele Unternehmen sehen, ist es, in Bezug auf die eigene Nachhaltigkeit für Transparenz und Seriosität zu sorgen. Denn mit Greenwashing und entsprechend halbherzigen Marketingmaßnahmen macht man sich schnell unglaubwürdig. Es gilt, konkrete Maßnahmen zu ergreifen und deren Erfolge auch belegen zu können – etwa mit anerkannten Zertifikaten und Siegeln.
Auch wenn viele Unternehmen sich bereits mit dem Thema ESG schon auseinandergesetzt haben und nicht selten der Ansicht sind, alleine zurecht zu kommen, gibt es doch einige Bereiche, in denen Unterstützungsbedarf vorstellbar ist.
So etwa bei der Einschätzung von potenziellen und aktuellen Geschäftspartnern, bei der praktischen Umsetzung konkreter Maßnahmen oder bei Informationen zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen. Auch Leitfäden zur Umsetzung sind gewünscht, so wie Unterstützung bei der Einschätzung des eigenen Unternehmens und der Kommunikation in Sachen ESG. Auch das Thema Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz spielt eine große Rolle. Dabei greifen Unternehmen vor allem auf die Zusammenarbeit mit externen Beratern oder Dienstleistern zurück.
Sie brauchen Unterstützung rund um das Thema Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen? Wir bieten Ihnen zahlreiche Dienstleistungen und Services rund um das Thema ESG.
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