Für Startups: 6 Maßnahmen gegen finanzielle Risiken

Damit sich ein Startup im Markt etablieren kann, muss es auf solide Füße gestellt sein. Unsere 6 Maßnahmen gegen finanzielle Risiken und unser 5-Punkte-Plan für eine gute Bonitätsbewertung helfen.

Startups zwischen Chancen und Risiken

Was macht ein Startup eigentlich so besonders? Warum ist das neue vegane Café nebenan keins, ein Fintech aber schon? Bei einem Startup treffen ein meist innovatives Geschäftsmodell auf enorme Wachstumshoffnungen und auf einen (zumindest oftmals) enormen Kapitalbedarf.

Während im Jahr 2021 3.196 Startups gegründet wurden, sank die Gründungsaktivität in 2022 um 18 % auf 2.618 Neugründungen. Dies ermittelte der Startup-Verband in seiner jährlichen Studie Next Generation in Zusammenarbeit mit Startupdetector. Seit 2019 liegt der Wert der Neugründungen damit erstmals unter dem Vorjahreswert. Dies zeigt, dass sich die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten auch auf die Gründungsdynamik ausiwrken.

Trotz rückläufiger Entwicklung führen die Branchen Software, Medizin, Lebensmittel und E-Commerce die Liste der Neugründungen in 2022 an. Die Branchen Umwelttechnologien und Medien konnten als einzige einen Zuwachs an Neugründungen im Vergleich zum Vorjahr erzielen.

Sie möchten ein Startup gründen? Mit unseren 6 Maßnahmen minimieren Gründer finanzielle Risiken und unser 5-Punkte-Plan gibt Tipps für eine gute Bonitätsbewertung.

Maßnahme 1: Denken und Handeln wie ein Entrepreneur

Startups sollten so viel Unterstützung wie möglich erhalten, denn insbesondere die ersten Jahre verlangen Gründern und Investoren einiges an Nerven ab. Nicht selten scheitern sie, nach zwei bis drei Jahren, wenn die staatliche Förderung ausläuft oder Steuern fällig sind und es bis dahin nicht gelungen ist, genügend Umsatz zu generieren. 

Deshalb ist das Mindset der Gründer entscheidend. Sie glauben an ihre Geschäftsidee, stecken viel Engagement in ihre Vision vom eigenen Unternehmen und oft auch privates Kapital. Sie wollen die begrenzten Mittel des jungen Unternehmens nicht unnötig mit ihrem Gehalt belasten und hoffen darauf, in den Folgejahren entsprechend mehr zu verdienen. 

Ihre Überzeugung und ihr Können muss auch Kapitalgeber überzeugen. Denn Investoren werden Gründer, Team und Geschäftsidee genau unter die Lupe nehmen und beispielsweise prüfen, ob ein Software-as-a-Service (SaaS) –Startup über genügend qualifizierte Software-Entwickler verfügt beziehungsweise die Gründer selbst Erfahrungen in diesem Bereich haben.

Maßnahme 2: Die passende Rechtsform wählen

Die Wahl der Rechtsform beeinflusst die Chancen bei Banken und anderen Geldgebern maßgeblich. Während bei Kapitalgesellschaften wie einer AG oder einer GmbH die Haftung beschränkt ist, haften die Gründer bei Personengesellschaften mit ihrem Privatvermögen. 

Auch für die Bonitätsbewertung spielt die Gesellschaftsform eine wichtige Rolle. Für diese Einschätzung ist die Ausfallwahrscheinlichkeit entscheidend, also wie wahrscheinlich es ist, dass das Unternehmen seine Rechnungen zahlen kann. Aufgrund hoher Unsicherheit erhalten die Unternehmergesellschaft haftungsbeschränkt (UG) und die Limited keine Bonitätsbewertung.


Rechtsformen im Überblick:

Maßnahme 3: Solide Finanzierung finden

Das benötigte Startkapital ist abhängig von der Unternehmensform. Während beispielsweise für eine UG nur ein symbolischer Euro benötigt wird, sind es für eine GmbH 25.000 Euro Stammkapital, die allerdings in mehreren Schritten eingezahlt werden können. Als Fremdfinanzierungsmöglichkeiten kommen Gründerkredite (etwa von der staatlichen Förderbank KfW), Bankkredite, Business-Angel-Investments und Venture Capital in Frage. 

Bei der Suche nach Fremdkapital ist ein Businessplan ist entscheidend, denn er kommuniziert eine Geschäftsidee nach außen und dient dazu, Marktchancen realistisch einzuschätzen und Risiken früh aufzudecken. Damit ist er für Business Angel und Venture Capital Geber eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Ebenso gehört ein Businessplan zum Antrag für den Gründungszuschuss bei der Arbeitsagentur und auch Banken fordern ihn ein.

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Maßnahme 4: Unterstützer suchen

Ebenso wichtig ist es für Gründer, sich mit anderen Gründern, Mentoren, potenziellen Kapitalgebern, Kunden und Dienstleistern zu vernetzen. Besonders gut geeignet dafür sind Gründerwettbewerbe. Dort locken nicht nur Preisgelder, die sich teilweise im hohen fünfstelligen Bereich bewegen. Viele dieser Wettbewerber bieten Coachings und Mentorships an und bieten Gelegenheiten, Business Angels und Venture Capitalists kennenzulernen. Eine Übersicht der Gründerwettbewerbe in Deutschland finden Sie hier.

Auch regionale Veranstaltungen der ortsansässigen IHKs, Wirtschaftsförderungen und Gründerinitiativen helfen beim Vernetzen – besonders in Großstädten wie Hamburg, Berlin, Stuttgart und München. Dort lassen sich etwa Referenzkunden, Dienstleister oder andere Unterstützer finden und Pilotpartnerschaften schließen. 
 

Maßnahme 5: Marken und Patente sichern

„Haben Sie ein Patent beantragt?“ und „Ist Ihre Marke gesichert?“ sind häufige Fragen, denen sich Gründer bei der Suche nach Kapitalgebern stellen müssen.

Zu Recht: Denn Patent- und Markenrechtsstreitigkeiten sind teuer und können das Ende eines Startups bedeuten. Deshalb sollten sich Gründer frühzeitig absichern. Dass Markenschutzrechte gar nicht teuer sein müssen, zeigt diese Übersicht. Technologieunternehmen unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium beim Einreichen von Patentanmeldungen mit dem Förderprogramm WIPANO.

Maßnahme 6: Aktives Risikomanagement betreiben

Mit welchen Risiken sich ein Startup beschäftigen sollte, ist sehr individuell. Ein Beispiel aus dem E-Commerce: Der Rechnungskauf gehört nach wie vor zu den beliebtesten Zahlungsarten. Wird diese Zahlungsmöglichkeit nicht angeboten, weichen Online-Käufer in der Praxis häufig auf andere Anbieter aus. Der Händler muss also binnen Sekunden herausfinden, ob ein Kunde solvent ist und er diese Zahlungsart anbieten kann. Teil eines geeigneten Risikomanagements ist in diesem Fall die automatisierte Realtime-Bonitätsprüfung, die Creditreform in Form von Plugins für Onlineshopsysteme anbietet.

Weitere Möglichkeiten, wie Sie Ihre Risikosteuerung optimieren können, sind der Schutz vor Betrug mittels Idenitätsprüfungen sowie der Schutz vor Zahlungsausfällen beispielsweise durch Warenkreditversicherungen. Auch ein striktes Forderungsmanagement, bei dem der Umgang mit überfälligen Rechnungen geregelt ist, gehört dazu.

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Bei Creditreform wird die Förderung von Startups großgeschrieben.
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