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Überschuldung in Osthessen: Weniger Einwohner sind überschuldet
Zum sechsten Mal in Folge ist die Anzahl überschuldeter Verbraucher zurückgegangen. In der Region Nordhessen hat sich die Zahl der überschuldeten Verbraucher im Jahr 2024 nochmals reduziert.
Weniger Einwohner sind überschuldet
Zum sechsten Mal in Folge ist die Anzahl überschuldeter Verbraucher zurückgegangen. In der Region Osthessen[1] hat sich die Zahl der überschuldeten Verbraucher im Jahr 2024 nochmals reduziert. Das ist das zentrale Ergebnis des Creditreform SchuldnerAtlas für die Region Osthessen. Demnach wiesen 11.334 Einwohner der Region zum Stichtag 1. Oktober 2024 Überschuldungsmerkmale auf. Gegenüber dem Vorjahr (2023: 11.701 Personen) verringerte sich die Zahl der Überschuldungsfälle um 2,8 Prozent bzw. um rund 329 Personen (Vorjahr 2023: 2,75 Prozent bzw. 331 Personen).
Der Creditreform SchuldnerAtlas definiert private Überschuldung als einen Zustand, in dem die Einnahmen einer Person nicht mehr ausreichen, um dauerhaft ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. „Wieder ist die Überschuldung gesunken, wenn auch weniger deutlich als in den vergangenen Jahren. Die eigentlich guten Nachrichten haben allerdings einen ernsten Hintergrund. Die deutschen Verbraucher haben Angst vor der Zukunft und halten ihr Geld deshalb zusammen“, erläutert Wolfram Busold, Geschäftsführer von Creditreform Kassel / Fulda.
Veränderung der privaten Überschuldung
Die Überschuldung privater Haushalte zeigt eine gemischte Entwicklung: Im Landkreis Fulda ist die Zahl der Schuldner mit einer bereits hohen Überschuldungsintensität (harte Negativmerkmale) um 1,19 Prozent von 6.209 auf 6.277 Personen nun wieder leicht angestiegen. Die Zahl der Schuldner mit sogenannten „weichen“ Überschuldungsmerkmalen ist hingegen um 8,0 Prozent von 5.498 auf 5.057 Personen zurückgegangen. Weiche Überschuldung liegt vor, wenn es nachhaltige Zahlungsstörungen gibt, beispielsweise Mahnungen mehrerer Gläubiger.
Innerhalb der Gruppe der Überschuldeten gibt es aufschlussreiche Trends. „Bei stabil bleibender Überschuldungslage insgesamt sind erneut vor allem Geringverdiener in die Überschuldungsspirale geraten“, so Wolfram Busold. Dieser Gruppe machen vor allem die hohen Energie- und Lebensmittelpreise zu schaffen, da sie einen größeren Anteil ihres Einkommens für Grundbedürfnisse ausgeben müssen.
Junge Erwachsene weiterhin im Schuldenstress
„Insgesamt sind es vor allem die Männer, die sich weitaus häufiger überschulden als Frauen – und das altersunabhängig“, so Wolfram Busold. In der Stadt Fulda, die die höchste Überschuldungsquote in der Region Osthessen aufweist, sind von insgesamt 4.791 Überschuldeten 3.231 Männer verschuldet, was einen prozentualen Anteil von 67,4 Prozent ausmacht.