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Boom im Internethandel

Manche aktuellen Aussagen zur konjunkturellen Entwicklung sehen ein Erreichen der Talsohle (ifo Institut). Obwohl die Geschäftslage am Ende des Sommers noch immer schwach ist, zeichnet sich bei den Erwartungen ein Silberstreifen ab.

Dass der Einzelhandel immer noch leidet, weil die Konsumenten angesichts gestiegener Preise und allgemeiner wirtschaftlicher Unsicherheit zurückhaltend bleiben, ist bekannt. Wie aber sieht es beim Großhandel aus, insbesondere beim B2B-Großhandel und hier noch einmal fokussiert auf E-Commerce und Internethandel? Die Digitalisierung hat dem Einzelhandel einiges abverlangt. Die Insolvenzen von Kaufhof/Karstadt und vieler großer Textilketten machen deutlich: Wer im E-Commerce nicht reüssiert, hat mit dem klassischen Standort alleine nur wenig Chancen zu überleben. Nun hat auch 2023 das Forschungsinstitut IFH/ECC Köln zusammen mit den Partnern Creditreform und Intershop wieder eine aktuelle Analyse zu den Entwicklungen und weiteren Trends im B2B-Internethandel vorgelegt.

Dabei räumen die Herausgeber gleich ein, dass der B2B-Handel für Außenstehende nicht leicht nachzuvollziehen ist. Das Produktsortiment erschließt sich nicht sofort, vielfach bestimmen individuelle Vereinbarungen zwischen den einzelnen Lieferanten und Abnehmern das Bild.  Hinzu kommt, dass es kennzeichnend für die Branche ist, dass sowohl Hersteller als auch eben Großhändler gleichermaßen das Geschehen bestimmen.  Genau das ist es ja, was Digitalisierung und Internet in vielen Wirtschaftsbereichen verändert haben: Die Kette vom Hersteller über den Händler bis zum Verbraucher verschiebt sich.

Eine Entwicklung, die nicht aufzuhalten ist

Das Gewicht des B2B-Internethandels ist gewaltig. Es beträgt, Hersteller und Großhandel zusammengenommen, 427 Mrd. Euro – das sind 6,4 Prozent am Gesamthandelsumsatz. Und er wächst weiter: 2022 war es ein Plus von 12,5 Prozent und für 2023 wird ein Zuwachs von 9,8 Prozent erwartet. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass in die Zahlen nicht nur die Umsätze von Herstellern und Großhändlern im B2B-Bereich eingehen, sondern auch etwa die der Branchen Baugewerbe und Immobilien oder die der unternehmensnahen Dienstleister. Das Marktvolumen des E-Commerce hat sich innerhalb der zehn Jahre zwischen 2012 bis 2022 fast verdoppelt. Dabei dominieren Großhändler und Hersteller das Feld deutlich vor den anderen genannten Branchen. „Bei Flut steigen alle Boote“ – im allgemeinen Boom aber nehmen die Großhändler stärker zu als die Hersteller. Für diese positive Entwicklung nach den Umsatzeinbußen durch Corona sind vor allem die Marktplätze ein wichtiger Treiber innerhalb der gesamten E-Commerce-Entwicklung.

Bei der positiven Umsatzentwicklung ist allerdings darauf hinzuweisen, dass die Preissteigerungen bei der Energie und auch bei den Erzeugern ein Treiber des nominalen Umsatzwachstums waren. So konnten unmittelbar Großhändler im Bereich von Brennstoffen und Mineralölerzeugnissen etwa besonders hohe Zuwächse registrieren. Dennoch gilt, dass die Marktplätze im Netz boomen. B2B-Plattformen haben sich seit 2020 in ihrer Anzahl verdoppelt.

Ihr Ursprung ist unterschiedlich: Sie können entstanden sein aus Marktplätzen imB2C-Bereich, wurden durch Start-ups neu gegründet oder sind eben durch Großhändlern allen zur Verfügung gestellt worden. Die Studie bezeichnet die B2B-Marktplätze in Deutschland als eine dynamische Landschaft. Michael Mertens, Senior Experte, bringt es auf den Punkt: „In den letzten Jahren hat sich die digitale Landschaft in Deutschland rasant entwickelt und B2B-Marktplätze sind dabei keine Ausnahme. Diese Plattformen, die Geschäfte zwischen Unternehmen ermöglichen, haben in Deutschland erheblich an Bedeutung gewonnen. Das dynamische Wachstum dieser Marktplätze spiegelt den allgemeinen Trend zur Digitalisierung und den wachsenden Bedarf an effizienten, digitalen Geschäftsmodellen wider.“ Bei den Plattformen handelt es sich nicht nur um branchenübergreifende Lösungen, sondern gerade auch um spezialisierte Nischen-Angebote, die bei den komplexen Leistungen im B2B-Bereich genau auf die Bedürfnisse von Anbietern und Abnehmern zugeschnitten sind. Diese Nischen-Philosophie ist übrigens ein charakteristisches Merkmal der deutschen B2B-Marktplätze.

Einen eigenen Marktplatz erstellen – eine Herausforderung

Mehr als ein Drittel der Befragten für die aktuelle Studie spricht davon, bereits einen eigenen Marktplatz zu betreiben. Fast die Hälfte befindet sich aktuell in der Planung und nur 14 Prozent verneinen selbst Planungen zu einem eigenen Marktplatz. Nun ist der Aufbau der eigenen Internetpräsenz im Zeichen von E-Commerce sicher nicht einfach. Bei den Gründen gegen einen eigenen Marktplatz steht an erster Stelle das Argument, die Produkte seien zu spezifisch, um sie über einen Marktplatz zu verkaufen. Weiter werden hier die Produktkomplexität, der hohe zeitliche Aufwand und schließlich auch die Befürchtung, die Kundennähe zu verlieren, angeführt. Immer noch ist die Rede davon, dass ein Marktplatz einen Außendienst nicht völlig ersetzen kann. Dem persönlichen Kontakt wird auch im B2B-Handel großes Gewicht zugesprochen.

Einen eigenen Marktplatz zu betreiben, ist aber nicht nur im Hinblick auf die Kosten des Aufbaus und des entsprechenden Personals eine Herausforderung, sondern – wie beim Onlinehandel überhaupt – auch nicht so einfach in der Durchführung von Bestellung und Lieferung. Mit dem Boom des Onlinehandels steigt auch das Betrugsrisiko. Der Marktmonitor macht deutlich, dass die Betrugsversuche im E-Commerce gegenüber dem traditionellen Geschäft deutlich angestiegen sind. Bei der Betrugsprävention wiederum ist die Identitätsprüfung sehr entscheidend. Es ist nicht einfach nur die mangelnde Bonität, die eine wichtige Rolle beim Zahlungsausfall spielt, sondern eben auch der Betrug aufgrund einer falschen Identität. Creditreform stellt CrefoTrust zur Prüfung der Identität zur Verfügung. Denn entscheidend bei einer Identitätsprüfung ist natürlich auch der Zeitfaktor. Eine händische Prüfung, die umständlich und aufwendig dem Besteller auf den Grund gehen will, beeinträchtigt das Kauferlebnis, es kommt zu Kaufabbrüchen, die Lieferzeit verlängert sich und die Versandkosten sind hoch. Mit CrefoTrust, dem verifizierten Informationsaustausch zwischen Unternehmen und den Endkunden, wird nicht nur Sicherheit, sondern auch Komfort für beide Seiten geschaffen.

Quelle: B2B-Marktmonitor



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