Creditreform Hameln SchuldnerAtlas 2022 - Überschuldung nimmt 2022 nochmals deutlich ab

Quoten in der Region weiterhin über dem Bundesdurchschnitt

Die Überschuldungslage der Verbraucher hat sich 2022 nochmals leicht verbessert. Damit ist ein neuer, historischer Tiefststand bei den Überschuldungsfällen in Deutschland erreicht. Die Zahl überschuldeter Privatpersonen hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 274.000 Fälle auf 5,88 Millionen verringert. Die Überschuldungsquote, also der Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen in Deutschland, sinkt um 0,38 Punkte auf 8,48 Prozent und liegt damit deutlich unter der Neun-Prozent-Marke.

Zusammen mit den guten Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt tragen nach wie vor die Auswirkungen der Corona-Pandemie – staatliche Hilfsprogramme, Ausgabenvorsicht bzw. mangelnde Konsummöglichkeiten – zu einem nachhaltigen Rückgang struktureller Überschuldung bei.

Entsprechend der bundesweiten Zahlen ist auch in Niedersachsen die Quote gesunken auf aktuell 8,62 Prozent (9,02 Prozent im Vorjahr). Im Vergleich der Bundesländer liegt Niedersachsen im oberen Mittelfeld zwischen Bremen mit 12,46 Prozent (2021: 12,81 Prozent) als Schlusslicht und Bayern mit 6,05 Prozent (2021: 6,43 Prozent) an der positiven Spitze. Die niedrigste Verschuldung innerhalb Niedersachsens verzeichnet der Landkreis Harburg mit einer Quote von 6,45 Prozent.

Auch im Einzugsgebiet von Creditreform Hameln – in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Schaumburg und Holzminden – ist die Überschuldung der privaten Haushalte im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Schuldnerquoten – also das Verhältnis von überschuldeten Personen zur Bevölkerungszahl über 18 Jahre – der Landkreise liegen weiterhin über dem bundesweiten Durchschnitt von 8,48 Prozent.

Den höchsten Verschuldungsgrad in der Region weist wie in den Vorjahren auch der Postleitzahlbereich 31785 Hameln auf, allerdings mit einer verbesserten Quote: Hier sind aktuell 14,83 Prozent der Verbraucher überschuldet (2021: 15,81 Prozent). Andere Stadtgebiete verzeichnen Werte von 8,41 Prozent (PLZ 31787) bzw. 10,86 (PLZ 31789). Insgesamt sind in der Stadt Hameln aktuell rund 5.500 Bürger überschuldet. Das entspricht einer Quote von 11,48 Prozent im Stadtgebiet (2021: 12,0 Prozent). Die zweithöchste Schuldnerquote in der Region erreicht aktuell Holzminden mit 12,80 Prozent gefolgt von Stadtoldendorf mit 12,76 Prozent.

Die niedrigste Quote im „grünen Bereich“ der Verschuldungsstatistik in der Region weist Golmbach (4,0 Prozent, 2021: 5,01 Prozent) auf. Es folgen Negenborn (4,78 Pro-zent, 2021: 4,85 Prozent) und die Gemeinde Holenberg (6,32 Prozent, 2021: 4,35 Prozent) – allerdings mit einer deutlich gestiegenen Quote. Die größte Differenz zum Vorjahr weist Lüerdissen auf: mit minus 2,04 Punkten liegt die Quote hier aktuell bei 8,61 Prozent (2021: 10,65 Prozent).
In Bad Pyrmont (PLZ 31812) liegt die Schuldnerquote – also das Verhältnis von überschuldeten Personen zur Bevölkerungszahl über 18 Jahre – bei aktuell 12,42 Prozent (2021: 12,77 Prozent).

Überschuldung liegt vor, wenn ein Schuldner die Summe seiner fälligen Zahlungsverpflichtungen in absehbarer Zeit nicht begleichen kann und ihm weder Vermögen noch andere Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Oder kurz: Die zu leistenden mo-natlichen Gesamtausgaben übersteigen dauerhaft die Einnahmen.
Die Überschuldungsquoten bezeichnen den Anteil der Personen mit Negativmerkmalen (juristische Sachverhalte wie Nichtabgabe der Vermögensauskunft und Privatinsolvenzen, unstrittige Inkasso-Fälle sowie nachhaltige Zahlungsstörungen) im Verhältnis zu allen Personen ab 18 Jahren.

Details zur bundesweiten Auswertung finden Sie unter SchuldnerAtlas Deutschland 2022.

Hameln, 15. November 2022

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