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Leichter lernen

Problem trifft Lösung: Digitale Services machen Mittelständlern das Geschäftsleben leichter. Das Creditreform-Magazin stellt in jeder Ausgabe eine clevere Dienstleistung vor, deren Einsatz sich wirklich lohnt.

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Nicht jedem Unternehmen gelingt es, seine Azubis zu halten. Wenigstens ein Problem, das dafür verantwortlich ist, lässt sich einfach lösen: Berufsschulstress.

Das Problem

Die Toleranz der Gen Z für die Härten der Ausbildung kennt Grenzen. „Azubis – wenig Schlaf, viel Arbeit, immer pleite, keine Motivation“, posten sie auf Instagram. Und: „Ich kann das alles nicht mehr“. Auch der Frust über die Qualität der Ausbildung an den Berufsschulen ist groß. Im Ausbildungsreport 2024 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) heißt es: „Lediglich etwas mehr als die Hälfte der befragten Auszubildenden bewertet die fachliche Qualität des Unterrichts in der Berufsschule als gut oder sehr gut (53,7 Prozent). Gegenüber dem Jahr 2022 ist dieser Anteil um 5,3 Prozentpunkte zurückgegangen.“ Oder wie es Auszubildende auf Tiktok schreiben: „Du machst eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement und kannst kein Mathe?“ und: „Berufsschule = bezahlter Urlaub“. Kein Wunder bei so viel Unmut, dass sich Auszubildende und Unternehmen vorzeitig trennen: Im Jahr 2022 lag die Vertragslösungsquote laut dem Deutschen Mittelstandsbund (DMB) bei 29,5 Prozent. Fast jede dritte Ausbildung endete damit vorzeitig ohne Abschluss.

Die Lösung

Dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind, können Unternehmen nur bedingt ändern. Ganz einfach hingegen können sie ihre Azubis in der Berufsschule unterstützen – mit der Lernplattform simpleclub. Der Anspruch des Münchner Startups: App herunterladen, einloggen, durchstarten. „Azubis können eingeben, welchen Beruf sie gewählt haben“, sagt Gründer Alexander Giesecke. „Dann gelangen sie direkt zu den Lerninhalten: Aufgaben, Zusammenfassungen und interaktive Animationen auf Prüfungsniveau.“ simpleclub entlaste sowohl Auszubildende als auch Ausbilder: Zusätzlich zum Schulstoff bietet die Plattform auch Inhalte, die im Betrieb vermittelt werden sollen. Ausbilder können auf vorgefertigte Lernpläne zurückgreifen oder eigene erstellen. Auch der Lernfortschritt ihrer Schützlinge lässt sich auf simpleclub verfolgen. Die App bildet kaufmännische, gewerblich-technische, Gesundheits- und handwerkliche Berufe ab und bietet Inhalte für Ausbildungen im Bereich IT. Der Preis liegt im mittleren dreistelligen Bereich pro Jahr und Azubi.

Die Anwendung

Bei Rullko, einem Lebensmittelgroßhändler im ostwestfälischen Hamm, ist simpleclub seit fast einem Jahr im Einsatz. Geschäftsführerin Marie-Christine Ostermann sagt: „Früher haben wir unseren Auszubildenden vor den Prüfungen nur Vorbereitungskurse angeboten. Die App hat den Vorteil, dass ein KI-Tutor individuell unterstützt und intensiver auf Fragen und Schwächen von Einzelnen eingehen kann.“ Da die Kapazitäten ihres Ausbildungsleiters und dessen Vertreters begrenzt seien und es bei Lehrern auch zu Ausfällen kommen kann, ist sie froh, nun eine unabhängige Unterstützung anbieten zu können. Von den aktuell 25 angehenden Kaufleuten für Groß- und Außenhandelsmanagement und Fachkräften für Lagerlogistik nimmt rund die Hälfte das Angebot wahr. Ein Resümee zum Erfolg mag Ostermann zwar noch nicht ziehen, sagt aber: „Die Azubis, die simpleclub nutzen, sind begeistert und konnten in der Schule bislang gute Ergebnisse erzielen.“ Oder wie es auf Instagram unter einem Post von simpleclub heißt: „Kuss – wegen euch Eins plus in Englisch.“


Quelle: Magazin "Creditreform"
Text: Tanja Könemann
Bildnachweis: Creditreform



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