Creditreform SchuldnerAtlas 2019 Weser-Ems
Bundesweit leichte Entspannung bei der Überschuldung – Weser-Ems-Quote leicht gestiegen
Die Zahl überschuldeter Privatpersonen in Deutschland ist erstmals seit 2013 leicht zurückgegangen. Auch die Überschuldungsquote, also der Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen in Deutschland, sinkt geringfügig. Ein Grund dafür ist das Wachsen der Bevölkerung durch Zuwanderung. Zum Stichtag 1. Oktober 2019 betrug die Überschuldungsquote bundesweit exakt 10 Prozent. Damit sind weiterhin über 6,9 Millionen Bürger überschuldet, rund 10.000 Personen weniger als im vergangenen Jahr (minus 0,1 Prozent).
Dementsprechend ist auch in Niedersachsen die Quote geringfügig gesunken auf aktuell 10,31 Prozent (10,34 Prozent im Vorjahr. Im Vergleich der Bundesländer liegt Niedersachsen unverändert im Mittelfeld zwischen Bremen mit 14,02 Prozent (2018: 13,94 Prozent) als Schlusslicht und Bayern mit 7,31 Prozent (2018: 7,43 Prozent) an der positiven Spitze. Die niedrigste Verschuldung innerhalb Niedersachsens verzeichnet erneut die Stadt Wolfsburg mit einer Quote von 7,88 Prozent (2018: 7,74 Prozent).
In der Region Weser-Ems stieg die Schuldnerquote geringfügig auf 10,08 Prozent (2018: 10,05 Prozent). Der Nordwesten liegt damit nur ganz leicht über dem bundesweiten Durchschnitt. Die Zahl überschuldeter Privatpersonen ist auf rund 209.300 angestiegen.
„Erfreulicherweise ist die sogenannte „harte Verschuldung“ mit juristischen Sachverhalten zum zweiten Mal in Folge rückläufig“, so Michael Bolte, Geschäftsführer von Creditreform Oldenburg. „Allerdings geht der deutliche Anstieg der „weichen Überschuldung“ – also die Fälle mit nachhaltigen Zahlungsstörungen – einher mit den Folgen einer zunehmenden Konsumverschuldung. Sie zieht sich durch fast alle Altersgruppen.“
Wilhelmshaven bleibt am unteren Ende, Ammerland an der Spitze der Skala
Im Raum Weser-Ems ist die Überschuldung in 9 von 17 Kreisen gestiegen, in 6 Kreisen gesunken und in zwei Kreisen konstant geblieben. Für Weser-Ems insgesamt liegt dieser Anstieg bei einer sehr geringen Differenz von plus 0,03 Punkten im Vergleich zum Vorjahr. Schlusslicht – auch niedersachsenweit – bleibt weiterhin die Stadt Wilhelmshaven mit einer konstanten Quote von 17,07 Prozent. Es folgt wie im Vorjahr Delmenhorst mit 15,71 Prozent. Platz 3 am unteren Ende der Skala bleibt Emden (14,19 Prozent). Mit plus 0,55 Punkten ist die Quote in der Stadt Osnabrück am deutlichsten gestiegen.
Im Raum Weser-Ems liegt die Stadt Oldenburg mit einer Quote von 10,12 Prozent im Mittelfeld. Insgesamt sind in der Stadt Oldenburg aktuell rund 14.300 Bürger überschuldet.
Der Landkreis Ammerland bleibt mit einer Quote von 8,23 Prozent in der Position des positiven Spitzenreiters. Die Plätze zwei und drei belegen die Landkreise Vechta und Oldenburg mit aktuell 8,44 Prozent. Dahinter – aber immer noch unterhalb des Weser-Ems-Durchschnitts – liegen die Landkreise Osnabrück (8,51 Prozent), Grafschaft Bentheim (8,65 Prozent), Emsland (9,02 Prozent), Cloppenburg (9,58 Prozent) und Friesland (9,91 Prozent).
Die niedrigste Quote im Oldenburger Land weist weiterhin die Gemeinde Hude mit 6,44 Prozent auf, im Raum Ostfriesland wie auch in den Vorjahren die Insel Baltrum mit 5,29 Prozent.
Überschuldung liegt vor, wenn ein Schuldner die Summe seiner fälligen Zahlungsverpflichtungen in absehbarer Zeit nicht begleichen kann und ihm weder Vermögen noch andere Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Oder kurz: Die zu leistenden monatlichen Gesamtausgaben übersteigen dauerhaft die Einnahmen.
Oldenburg/Leer, 14. November 2019
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