Gesellschaft und Gesetzgeber
Deutsche Unternehmen unterliegen einer wachsenden Zahl von Gesetzen und Vorgaben zum Umgang mit ESG-Risiken. Darauf, dass diese eingehalten werden, achten nicht nur die Behörden. Umweltverbände und Nichtregierungsorganisationen setzen immer häufiger juristische Mittel ein, um vermeintliche Umweltbeeinträchtigungen, Menschenrechtsverletzungen und Compliance-Verstöße medienwirksam aufzudecken.
Geldgeber
Banken und andere Fremdkapitalgeber achten bei ihren Kunden vermehrt auf ESG-Risiken. Zum einen, weil sie von ihren Aufsichtsbehörden entsprechende Vorgaben erhalten. Zum anderen aber auch, weil sie selbst Unternehmen sind, die ihr Geschäftsmodell transformieren und nachhaltiger gestalten möchten.
Verbraucher
Glaubwürdig gelebte Nachhaltigkeit ist für viele Verbraucher ein Grund, die Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens zu kaufen. 59 Prozent der Konsumenten achten laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland immer oder zumindest häufig auf die ökologische, ökonomische oder soziale Nachhaltigkeit von Händlern und Herstellern.
Vertragspartner in der Lieferkette
Mit dem deutschen LkSG sowie dem derzeit entwickelten EU-Lieferkettengesetz werden Unternehmen zunehmend mit Nachhaltigkeitserwartungen ihrer Vertragspartner konfrontiert. Damit erhält die nichtfinanzielle Berichterstattung eine ganz neue Bedeutung – auch für kleine und mittlere Unternehmen.
Fachkräfte und Mitarbeiter
Als direkt Betroffene, wird für Belegschaften und Bewerber natürlich das S in ESG immer wichtiger. Unternehmen, die Sozialrisiken besonders erfolgreich managen haben nachweislich bessere Chancen, Fachkräfte zu halten und zu gewinnen. Darüber hinaus müssen sie sich mit Trends wie dem sogenannten „Conscious Quitting“ beschäftigen. So bezeichnen Arbeitsmarktforscher den Umstand, dass Jobs wegen mangelnder ESG-Ambitionen des Arbeitgebers gekündigt oder abgelehnt werden.