Das "Kommunale Datenlabor Stadt Neuss 2040" (KoDaLa) ist ein Projekt von Creditreform und der Stadt Neuss. Es bietet wichtige Impulse für die Zukunft der Kommune in Wirtschaft und Gesellschaft.
Stadt Neuss & microm: Datenlabor für die kommunale Zukunft
Über das Kommunale Datenlabor
- Gemeinsames Projekt von Creditreform und der Stadt Neuss
- Im Juni 2020 ins Leben gerufen
- Besteht aus Experten mit den Schwerpunkten Wirtschaftsförderung, Sozialamt, Finanzdienstleistungen, Risikomanagement und Geomarketing
- https://www.neuss.de/leben/soziales/kommunales-datenlabor
Creditreform Lösung
- Entwicklung von "Daten-Werkzeugen" zur Entscheidungsunterstützung
- Analyse von virtuellen mikrografischen Segmenten (Mikrozellen)
- Grundlage: aggregierte und anonymisierte Daten
- Nutzung und Auswertung der Daten
- Erstellung einer ÜberschuldungsTypologie
- Analyse der digitalen Teilhabe von Senioren
Kundennutzen
- Verwaltung für Zukunftsthemen sensibilisieren
- Risiken aufdecken
- Soziale und präventive Arbeit vorantreiben
- Sicherung einer guten Infrastruktur im Sinne der Wirtschaftsförderung
- Optimierung der Informationsarbeit und Schuldnerberatung
- Sozialarbeit gezielter steuern
- Handlungsbedarfe frühzeitig erkennen
Innovative Denkansätze
Das "Kommunale Datenlabor Stadt Neuss 2040" (KoDaLa) wurde im Juni 2020 als gemeinsames Projekt zwischen der Unternehmensgruppe Creditreform und der Stadt Neuss ins Leben gerufen. Es birgt das Potenzial, durch innovative Denkansätze wichtige Impulse für die kommunale Zukunftsgestaltung in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen zu liefern.
Im KoDaLa kooperieren – in dieser Form bundesweit einmalig – die Akteure aus Wirtschaftsförderung und Sozialplanung der Stadt Neuss mit den Datenspezialisten von Creditreform und deren Tochterunternehmen. Das kommunale Datenlabor besteht aus Experten mit den Schwerpunkten Wirtschaftsförderung, Soziales, Finanzdienstleistung, Risikomanagement sowie dem Geomarketing.
Datenwerkzeuge entwickeln
Das Ziel des Projekts ist es, maßgeschneiderte und fachübergreifende „Daten-Werkzeuge“ auf kleinräumiger kommunaler Ebene zu entwickeln, um Verantwortliche in Politik und Verwaltung bei ihren Entscheidungen zu unterstützen. Die Grundlage bilden ausschließlich aggregierte und anonymisierte Daten.
Im Vordergrund steht dabei nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen durch die sinnvolle Nutzung und Auswertung der Daten. Mit Hilfe von innovativen Analysen werden neue fachliche Ansätze erarbeitet, um die Verwaltung für Zukunftsthemen zu sensibilisieren, Risiken frühzeitig aufzudecken und gegensteuern zu können. Weiteres Ziel ist die Sicherung einer guten Infrastruktur für und mit den ansässigen Unternehmen im Sinne der Wirtschaftsförderung.
Bildung und Nutzung der Mikrozelle
Vorgehensweise: Analyse von Mikrozellen
Die Informationen zur Erstellung der datenschutzkonformen microm Daten liegen anonymisiert vor und werden von mehreren Quellen bezogen. Diese Informationen stehen grundsätzlich für sämtliche rund 41 Millionen Haushalte Deutschlands zur Verfügung und werden für die etwa 21 Millionen Häuser ausgewiesen.
Für die Analyse werden aus Datenschutzgründen mehrere zu einem Wohnumfeld gehörende Häuser zu einem virtuellen mikrogeografischen Segment – der sogenannten Mikrozelle – gebündelt. Dieses umfasst mindestens vier, durchschnittlich sechs Haushalte. Auf diese Weise erhält jeder in der Mikrozelle liegende Haushalt einen Merkmalswert – ohne Rückschlüsse auf einzelne Personen oder Haushalte zu erlauben. Für das Projekt KoDaLa wurde das Neusser Stadtgebiet in 24 Beobachtungsgebiete eingeteilt und analysiert.
Nach dem Grundprinzip des KoDaLa ganzheitlich, mikrogeographisch und transdisziplinär vorzugehen, wurden nach zahlreichen Arbeitssitzungen und Abstimmungsrunden Einzelprojekte ausgewählt. Alles in allem bieten die bereits laufenden transdisziplinären Datenauswertungen das Potenzial, über neuartige datenbasierte Informationen und innovative Denkansätze wichtige Impulse zur kommunalen Zukunftsgestaltung zu liefern.
Informationen zur Überschuldung und zukunftsweisende Seniorenhilfe
Die microm Mikromarketing-Systeme und Consult GmbH entwickelte mit der ÜberschuldungsTypologie ein Modell, das die unterschiedlichen Ausprägungen, Formen und Betroffenheitsgrade von Überschuldung systematisiert. Sie ergänzt inhaltlich den SchuldnerAtlas und bietet präzise und umfassende Informationen zur Überschuldung. Im Rahmen eines Praxistests wurde das Modell der Stadt Neuss zur Verfügung gestellt. Die überschuldeten Verbraucher wurden nach Intensität und Grund ihrer Zahlungsprobleme in verschiedene Überschuldungstypen eingeteilt und in den 24 definierten Beobachtungsgebieten der Stadt Neuss abgebildet.
Das Projekt „Digital im Alter“ entwickelte sich als weiteres Teilprojekt aus dem KoDaLa für die Stadt Neuss. In Kooperation mit der microm GmbH und der beDirect GmbH & Co. KG wird die „digitale Teilhabe von Senioren*innen“ im Stadtraum analysiert. Das Projekt soll eine zukunftsweisende Seniorenhilfe fördern – inklusive der Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts zur Implementierung digitaler Angebote und Hilfen für Senioren. Zu Beginn dieses Projekts wurde der Bedarf mit bereits vorhandenen Hilfsangeboten abgeglichen. Im Anschluss wurden in den Neusser Lotsenpunkten kostenlose Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren angeboten und etwa erklärt wie ein Smartphone funktioniert oder wie ein Tablet richtig benutzt wird.
"Durch das KoDaLa 2040 und die microm Daten generieren wir nicht nur zusätzliches Wissen, sondern schärfen auch das für ganzheitliche Lösungen erforderliche Bewusstsein für transdisziplinäre Wechselwirkungen und Potenziale."
Andrea Schumacher, Stadt Neuss, Sozialamt / Stabsstelle Sozialplanung
Ergebnis und Ausblick: Zielgruppengenaue Beratungs- und Informationsangebote
Anhand der Daten der microm ÜberschuldungsTypologie liefert microm den städtischen Experten aus Sozialplanung und Schuldnerberatung Hinweise, um die Informationsarbeit und Schuldnerberatung optimieren zu können. In der weiteren Arbeit zu dem Thema werden die vorliegenden Ergebnisse in der Stadt Neuss sowohl intern als auch mit Fachakteuren aus der Schuldnerberatung sowie weiteren Beteiligten und Experten diskutiert, um neue Impulse in der Arbeit für und mit Betroffenen, aber auch im Rahmen der präventiven Arbeit zu generieren und gemeinsam noch wirksamer zu handeln.
Denn je frühzeitiger bestehende und sich verstärkende Überschuldungsrisiken zielgruppenspezifisch erkannt und räumlich verortete werden können, umso schneller und passgenauer können Informations- und Beratungsangebote etc. greifen, gegensteuern und mögliche Folgerisiken verhindern.
Projektverantwortung
Andrea Schumacher (Stadt Neuss, Sozialamt / Stabsstelle Sozialplanung)
Johanna Gatzke (Stadt Neuss, Leiterin Amt für Wirtschaftsförderung)
Beate Senftleben (microm – Micromarketing-Systeme und Consult GmbH)
Stephan Schütrumpf (Verband der Vereine Creditreform)
Jan Grundmann (beDirect GmbH & Co. KG)
Dr. Rainer Bovelet (Synergie2)