Creditreform Magazin

Creditreform zertifiziert Nachhaltigkeit

Immer häufiger fordern Finanzinstitute und Geschäftspartner Informationen zur Nachhaltigkeit von Unternehmen. Wie lässt sich dieser Nachweis mit einem vertretbaren Aufwand erbringen? Creditreform bietet passgenaue Lösungen.

Wer erhält zu welchen Konditionen einen Kredit? Bei der Beantwortung dieser Frage schauen Banken und andere Geldgeber natürlich vor allem auf die Bonität eines Unternehmens. Die wiederum lässt sich ermitteln aus einer Vielzahl von Faktoren, wie zum Beispiel der Finanzausstattung, dem Umsatz und der Zahlungsweise des Kreditsuchenden. Lauter Zahlen also, die üblicherweise in ein komplexes mathematisch-statistisches Analyseverfahren einfließen, an dessen Ende ein Bonitätswert steht. Der gibt vergleichsweise sicher an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Kreditnehmer geliehenes Geld zurückzahlt. 

Schon bald wird ein weiterer Faktor in die Bonitätsbewertung eines Unternehmens einfließen und so mit darüber entscheiden, ob und zu welchen Konditionen es einen Kredit erhält: nachhaltiges Handeln. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die Frage, wie verantwortungsvoll sich Unternehmen gegenüber der Umwelt verhalten und wie fair sie im Umgang mit Mitarbeitenden und Lieferanten agieren, in naher Zukunft in die Bewertung der Bonität einfließen wird“, sagt Bernd Bütow, CEO des Verbands der Vereine Creditreform. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch Banken bestimmten regulatorischen Anforderungen unterliegen, wie zum Beispiel der EU-Taxonomie. Um diese zu erfüllen, benötigen sie bereits heute von ihren Finanzierungsnehmern Informationen zu deren Aufstellung in Sachen Nachhaltigkeit. 

Unternehmen müssen Nachhaltigkeit zeigen

Und auch für die Geschäftsanbahnung wird ein transparenter Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit selbst für kleine und mittelgroße Unternehmen zunehmend zum Muss. Dafür sorgt unter anderem das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz: Verpflichtete große Unternehmen verlangen immer häufiger auch von ihren kleineren Zulieferern belastbare Aussagen zu den Themen Environment, Social, Governance (kurz: ESG). Damit werden für viele Betriebe zwei Fragen immer drängender. Wie nachhaltig agieren wir? Und: Wie können wir unseren Status gegenüber Dritten transparent machen? 

Creditreform bietet passgenaue, niederschwellige Lösungen für diese Herausforderungen. Zum Beispiel mit MyESG, einem zentralen ESG-Kundenportal zur strukturierten Erhebung von ESG-Daten und Analyse der eigenen ESG-Performance: Mit dem Ausfüllen eines Fragebogens geben Unternehmen Auskunft, wie sie in den Bereichen Environment, Social und Governance aufgestellt sind. Die angegebenen Daten werden mithilfe eines objektiven und nachvollziehbaren Verfahrens analysiert und ausgewertet. Dabei entsteht perspektivisch eine individuelle ESG-Bewertung, die Teilnehmer über MyESG jederzeit einsehen und sich mit anderen Unternehmen ihrer Branche vergleichen können. „Niemand muss fürchten, die Fragen nicht mit einem vertretbaren Aufwand beantworten zu können. Die relevanten Informationen sind in der Regel schon vorhanden. Viele Unternehmen besitzen Daten zu ESG-Kriterien, ohne dass sie bislang konkret diesem Thema zugeordnet sind“, erläutert Benjamin Mohr, Chefvolkswirt der Creditreform Rating AG. Hinzu kommt: Aufgrund seiner dezentralen Aufstellung kennt Creditreform die meisten Unternehmen seit vielen Jahren und ist in der Lage, zielgenaue Fragen zu stellen. „Und natürlich machen wir auch sichtbar, dass sich die Betreffenden proaktiv mit den ESG-Kriterien auseinandersetzen – und zwar mit dem MyESG-Label auf unseren Firmeneintragsseiten“, sagt Christian Kramer, Branchenmanager Groß- und Außenhandel bei Creditreform. 

Wie KMU sich mit ESG vom Wettbewerb abheben

Für Unternehmen, die gut in Sachen ESG aufgestellt sind, bietet zudem das EcoZert die Möglichkeit, ihr nachhaltiges Handeln proaktiv nach außen zu kommunizieren. EcoZert ist die Qualitätsauszeichnung von Creditreform für Unternehmen, die besonders nachhaltig handeln und sich auf Basis einer genauen Prüfnorm für die Auszeichnung qualifizieren. Sabrina Kuss, Projektmanagerin ESG bei Creditreform, schätzt, dass aktuell nur etwa zehn Prozent aller Unternehmen sämtliche geforderten Bedingungen erfüllen. „Wir haben die Hürden bewusst hochgesteckt, denn nur dann ist die Auszeichnung ein echtes Qualitätsmerkmal und erlaubt es, sich positiv von Wettbewerbern abzuheben“, betont sie. Ausgangspunkt ist auch hier die Beantwortung von Fragen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Gefordert werden zudem Nachweise der Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Aus diesen Angaben stellt Creditreform ein Prüfprotokoll zusammen, das auflistet, wo das Unternehmen bereits gut aufgestellt ist und an welchen Stellen es Verbesserungspotenzial gibt. Sind die entsprechenden Kriterien erfüllt und weist der Bonitätsindex einen Wert zwischen 100 und 298 auf, vergibt Creditreform die Nachhaltigkeitsauszeichnung. Über die Prüfung des Bonitätsindex stellt Creditreform sicher, dass die Unternehmen auch von finanzieller Seite nachhaltig aufgestellt sind. Die Prüfung lässt sich anhand eines Protokolls transparent nachvollziehen.  

EcoZert ist ein Jahr gültig und kann durch erneute Prüfung beliebig häufig verlängert werden. „Wir sind überzeugt, dass EcoZert eine hohe Akzeptanz am Markt erfahren wird. ESG-Ratingagenturen und andere Unternehmen, die auf diesem Feld unterwegs sind, haben häufig Konzerne oder sehr große Unternehmen im Fokus. Dagegen richtet sich unser Angebot vor allem an kleine und mittelgroße Unternehmen, die die Wirksamkeit ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen nach außen demonstrieren wollen“, sagt Bernd Bütow.  

Das bietet EcoZert 

  • Auszeichnung mit Angaben zum Unternehmen, zur Gültigkeit und zur Prüfnorm 
  • PDF-Datei zur Integration auf der unternehmenseigenen Website 
  • Bilanzratingbericht in deutscher und englischer Sprache 
  • Logos und Bilddateien zur unternehmenseigenen Kommunikation (Website, Geschäftspapiere, E-Mail-Signaturen) 
  • Prüfungsprotokoll mit Informationen zum Prüfungsergebnis 

Quelle: Magazin "Creditreform"
Text: Stefan Weber 
Bildnachweis:  Martin Barraud / Getty Images



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