Nicht alles auf eine Karte
Um langfristig Vermögen aufzubauen, sollten Anleger ihr Kapital breit streuen. Investmentfonds können ihnen die Arbeit abnehmen.
Der Traum vom schnellen Reichtum ist bei einigen Anlegern vor 20 Jahren geplatzt. Während des Booms rund um den Neuen Markt haben einige ganz auf die Aktien des Börsenstars EM.TV gesetzt. Das Unternehmen war ein Sinnbild für den Aufstieg des Neuen Markts. Doch Anfang 2000 folgte ein jäher Absturz.
Alles auf eine Karte zu setzen, sei kein gutes Rezept, um Vermögen aufzubauen, sagt Philipp Dobbert, Chefvolkswirt der Quirin Privatbank AG: „Die Grundregeln sind ganz einfach: Nicht auf Einzeltitel setzen, nicht nur in einzelne Branchen investieren und nicht nur heimische Wertpapiere kaufen.“ Er empfiehlt, möglichst breit gestreut und rund um den Globus zu investieren und dabei auf mehrere Anlageklassen zu setzen. Das Bankhaus vertraut bei der Vermögensverwaltung auf einen Mix mit mehr als 10.000 Unternehmen. „Je mehr Diversifikation – ob über Fonds oder direkt –, desto weniger schädliche Risiken im Portfolio“, sagt Dobbert.
Wer es mit einzelnen Aktien probieren möchte, sollte auf Risikostreuung achten, empfiehlt auch David Wehner, Senior Portfolio Manager bei der Do Investment AG. Dafür benötigten Anleger seiner Meinung nach aber nicht allzu viele Einzeltitel: „Wir investieren in 20 bis 30 global tätige Unternehmen mit vielversprechenden Geschäftsmodellen. Damit erreichen wir einen ausreichenden Diversifikationsgrad.“
Mindestens 50 Prozent Aktien
Wer erfolgreich investieren möchte, sollte breit mischen: „Anleger benötigen für einen langfristigen Vermögensaufbau eine strategische Asset-Allokation, also eine Aufteilung zwischen Aktien, festverzinslichen Wertpapieren und Gold, die das Depot breit diversifiziert“, empfiehlt Wehner. Für den Vermögensaufbau sollte die Aktienquote bei mindestens 50 Prozent liegen. Doch die Bundesbürger investieren nur sechs Prozent ihres Geldvermögens in Aktien. Gerade im Zinstief sind Aktien die einzige Anlageklasse, die überdurchschnittliche Renditen erzielen kann.
Wobei sich Anleger nicht nur für Aktien aus etablierten Industriestaaten entscheiden sollten, sondern auch für solche aus wachstumsstarken Schwellenländern. Ebenso ist bei festverzinslichen Wertpapieren ein Mix globaler Anleihen mit Top-Bonitäten, hochverzinslichen Unternehmensanleihen und Schwellenländeranleihen angesagt.
Risiken besonders breit streuen können Anleger mit Investmentfonds. So haben viele aktive Mischfonds den Charakter einer Vermögensverwaltung. Ein Finanzprodukt, das passend zum eigenen Risikoprofil gewählt wird, sorgt für Diversifikation. Es gebe aber auch Alternativen, betont Chefvolkswirt Dobbert: „Hier helfen kostengünstige ETFs, Index- und Anlageklassenfonds, die ganz bewusst auf prognosebetriebenes, damit kostenintensives und nachweislich nicht nachhaltig erfolgreiches Management verzichten.“
Quelle: Magazin „Creditreform“
Text: Dirk Wohleb
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