Jahresplan erstellen: In 3 Schritten zum Erfolg
Energiekrise, Arbeitermangel und geopolitische Unwägbarkeiten führen dazu, dass Unternehmer oft neue Pläne schmieden und wieder verwerfen müssen. So gelingt die Jahresplanung dennoch.
Zum ArtikelAktuelle Herausforderungen ändern die Rahmenbedingungen für Unternehmen. Sie möchten Veränderungsprozesse anstoßen, um sich weiterhin zukunftssicher aufzustellen?
Change Management ist ein Veränderungsprozess, um einzelne Abteilungen oder ein ganzes Unternehmen mit ausgewählten Maßnahmen grundlegend zu verändern und von einem Ausgangszustand zu einem definierten Zielzustand zu bewegen.
Die Wandlungsfähigkeit ist notwendig, damit Unternehmen zukunftssicher am Markt bestehen, wettbewerbsfähig bleiben und auch aktuelle Herausforderungen meistern können. Unternehmen müssen dafür ihre Kernkompetenzen in Bezug auf nachhaltige Veränderungsprozesse ausbauen. Change Management wird damit zunehmend zum Erfolgsfaktor für Unternehmen.
Echter Change, also ein nachhaltiger Veränderungsprozess, bewirkt einen Kulturwandel im Unternehmen. Dieser vollzieht sich nicht von heute auf morgen. Es braucht mehrere Jahre, um Veränderungen nachhaltig zu verankern. Er beginnt mit dem Wissen, warum die Änderung für das Unternehmen unbedingt notwendig ist, und mit einer klaren Vision. Damit der Change erfolgreich ist, sollten die Mitarbeiter von Anfang an miteinbezogen werden. Das geht nur durch Kommunikation und Transparenz. Wenn Führungskräfte den Willen zur Veränderung in die Belegschaft tragen wollen, brauchen sie nicht nur Offenheit und Empathie – sie müssen diese Werte auch vorleben. Nichts ist so effektiv wie ein glaubwürdiger Chef, wenn es um den Kulturwandel geht.
Ein Change Manager begleitet den Veränderungsprozess und ist verantwortlich für alle Maßnahmen, die zum Wandel führen sollen. Er analysiert den Ist-Zustand, beschreibt Struktur-, System- sowie Strategieänderungen und hält den Soll-Zustand fest. Auch wählt er eine geeignete Change-Management-Methode und fungiert als Bindeglied zwischen der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern.
Tipp: Machen Sie Mitarbeiter zu Change Managern mit entsprechenden Weiterbildungen beispielsweise von den Industrie- und Handelskammern (IHK).
Klassisches Change Management folgt dem Top-Down-Prinzip. Führungskräfte stellen ein Problem fest, reagieren darauf und möchten eine Veränderung herbeiführen. Ein Change Manager wird beauftragt, ein entsprechendes Team gebildet. Change wird dabei als Projekt angesehen. Es erfolgt eine Projektplanung, anschließend der Roll-out.
Beispiel: Sie stellen fest, dass es zu wenige Bewerber gibt und beauftragen ein Team damit, eine neue Recruiting-Strategie auszuarbeiten. Die neue Strategie wird in einer Mitarbeiterversammlung vorgestellt. Ein Negativ-Beispiel wäre es, wenn die Mitarbeiter erst durch die Ausschreibung freier Stellen von der neuen Recruiting-Strategie erfahren.
Change Management kann sich auch von Bottom-Up entwickeln, also von den Mitarbeitern heraus bis in die gesamte Organisation. Dieser agile Weg ist aufwändiger, aber dafür nachhaltiger, da der Change-Ansatz den Kulturwandel des Unternehmens in den Mittelpunkt stellt und zum Motor des Veränderungsprozesses macht. Das Risiko, dass Mitarbeiter den Veränderungsprozess nicht annehmen, ist geringer. Es braucht aber mehr Kapazität, damit sich möglichst viele Mitarbeiter in diesen Prozess mit einbringen können. Auch ist der Weg zum Ziel nicht von Anfang an klar erkennbar. Die Richtung kann unterwegs angepasst werden, wenn sich Hindernisse in den Weg stellen. Gerade die Fähigkeiten, die man auf dem Weg erlernt, führen zur Nachhaltigkeit.
Deshalb gibt es kleine iterative Schritte, nach denen jeweils die Zielerreichung überprüft wird. Werden Ziele nicht erreicht oder stellen sich neue Hindernisse in den Weg, werden geeignete Maßnahmen eingeleitet, um den nächsten Schritt gehen zu können oder der Weg zum Ziel wird angepasst. Gearbeitet wird durch kontinuierliche Überprüfung (planen, machen, prüfen, handeln).
Beide Varianten des Change Managements können sinnvoll sein. Welche Variante für welches Unternehmen und in welchen Fällen die geeignetere ist, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
Klassisches Change Management funktioniert besonders gut in Firmen, die behördenähnlich strukturiert sind – geprägt von festen Regelungen und Hierarchieebenen. Auch in chaotischen Umgebungen, in denen sofortiges Handeln erforderlich ist – zum Beispiel in Notfallsituationen – ist das klassische Change Management sinnvoll.
Agiles Change Management hingegen braucht mehr Kapazität sowie Zeit und ist demnach auch teurer. Zudem brauchen die Mitarbeiter Empowerment, also die Ermächtigung durch das Unternehmen, etwas tun zu dürfen, sonst kann kein eigenverantwortliches Arbeiten stattfinden. Der Vorteil bei dieser Variante liegt darin, dass Mitarbeiter mehr eingebunden werden und sich damit engagieren können. So wird der Change-Prozess tiefer verankert.
Um überhaupt herauszufinden, wie Mitarbeiter über den Veränderungsprozess denken, bedarf es einer echten Bereitschaft hinzuhören. So lassen sich die Bedürfnisse in Erfahrung bringen und einzelne Mitarbeitertypen ermitteln.
Mitarbeiter-Typ A: „Ich warte erstmal ab, was da kommt.“
Tipp: Finden Sie in einem Gespräch heraus, warum die Person zögert. Gibt es Ängste oder Sorgen? Erst dann können Sie gezielt Maßnahmen treffen. Vielleicht hat er den Sinn der Veränderung noch nicht verstanden und es würde eine erneute Erklärung helfen. Vielleicht gibt es nicht genug Anreiz für ihn, sich am Veränderungsprozess zu beteiligen, weil er für sich selbst keine persönlichen Vorteile sieht.
Mitarbeiter-Typ B: „Das haben wir immer schon so gemacht.“
Tipp: Sollten Sie im Gespräch herausfinden, dass es sich bei dem Mitarbeiter nicht um Ängste oder Sorgen handelt, sondern tatsächlich um Widerstand, dann helfen auch keine Argumente. Im schlimmsten Fall ist es dann für beide Seiten besser, sich zu trennen.
Mitarbeiter-Typ C: „Wie kann ich den Change aktiv mitgestalten?“
Tipp: Mitarbeiter, die den Change aktiv mitgestalten und sich einbringen möchten, sind absolut wertvoll. Solche Key Player bringen das richtige Mindset – also die innere Einstellung und Haltung – mit, um Veränderungen nach vorne zu bringen. Wichtig ist, dass diese auch das Gefühl haben, etwas bewegen zu können – sonst kann die Motivation in Demotivation umschlagen. Eine gute Möglichkeit zur Beteiligung der Mitarbeiter wäre die Gründung eines Transformationsteams, das sich regelmäßig trifft, um am Change zu arbeiten. Hierfür muss den Mitarbeitern im Arbeitsalltag genügend Kapazität eingeräumt werden, damit sie Maßnahmen engagiert, motiviert und stressfrei umsetzen können.
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