E-Rechnung: Pflicht, Erstellung und Formate
Ab sofort ist die elektronische Rechnung im B2B-Geschäft in Deutschland Pflicht. Wir erklären, was eine E-Rechnung ist und worauf Sie bei der Erstellung achten müssen.
Zum ArtikelForderungsausfälle können für Unternehmen teuer werden. Wir erklären, was ein Forderungsausfall ist, welche Kosten auf Unternehmen zukommen und wie Sie Ihr Risiko ganz einfach berechnen.
Ein Forderungsausfall tritt immer dann ein, wenn ein Kunde (Schuldner) die Rechnung für einen Auftrag oder eine Dienstleistung nicht bezahlen kann oder möchte. Für den Rechnung stellenden Unternehmer (Gläubiger) entstehen dabei nicht nur Kosten und Aufwände für Mahnwesen und Inkasso, der Zahlungsausfall kann auch seine Liquidität erheblich gefährden. Je nach Höhe des Forderungsausfalls droht dem Unternehmer schlimmstenfalls selbst die Zahlungsunfähigkeit.
Die Ursachen für den Ausfall von Forderungen sind vielfältig und reichen von mangelnder Zahlungsmoral oder Zahlungsverweigerung des Geschäftskunden (Gläubigers) bis hin zu einem Liquiditätsengpass – etwa, wenn dieser von einer wirtschaftlichen Krise betroffen, überschuldet oder gar insolvent ist.
Welche Auswirkungen ein Zahlungsausfall auf das betroffene Unternehmen haben kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So etwa vom Umfang oder der Anzahl der Forderungsausfälle sowie davon, wie das Unternehmen diese kompensieren kann. Gibt es besonders viele oder hohe Forderungsausfälle, hat dies zum Teil gravierende Auswirkungen auf die Liquidität. Hier können die Unternehmen oft nur mit Krediten oder Darlehen gegensteuern, wobei diese wiederum Kosten verursachen und die eigene Kreditlinie belasten.
Mithilfe eines Forderungsausfallrechners können Sie ganz einfach berechnen, wie hoch das finanzielle Risiko unbezahlter Rechnungen für Sie ist. Sie finden heraus, wie stark Zahlungsausfälle Ihren Gewinn beeinflussen können und wie viel zusätzlicher Umsatz nötig ist, um Ausfälle zu kompensieren. Mit dem Forderungsausfallrechner von Creditreform können Sie Ihr Risiko ganz einfach berechnen und Ihre finanzielle Stärke wahren.
Häufig verkennen Unternehmer, welche Auswirkungen ein Forderungsausfall für sie haben kann. Hier ein Beispiel aus der Praxis:
Ein produzierendes Unternehmen liefert Ware an einen Kunden. Der vereinbarte Preis dafür beträgt 40.000 Euro, der Kunde hat eine Zahlungsfrist von 30 Tagen nach der Lieferung. Doch die Zahlung bleibt trotz mehrmaliger Mahnungen aus. Der Kunde meldet dann sogar Insolvenz an. Aus dem Insolvenzverfahren erhält das produzierende Unternehmen jedoch nur einen kleinen Teil seiner Forderungen zurück und bleibt schließlich immer noch auf rund 35.000 Euro sitzen, die sein Betriebsergebnis belasten.
Neben direkten finanziellen Verlusten durch den eigentlichen Ausfall der Zahlung sind es vor allem indirekte Kosten, die das Gläubiger-Unternehmen zusätzlich belasten. Diese fallen zum einen für administrative Aufwände im Zuge der Buchhaltung, Rechnungstellung und Mahnung oder juristischen Beratung an und kosten neben der aufgewendeten Zeit auch zusätzliches Geld. Forderungsausfälle müssen auch in der Bilanz berücksichtigt werden, sodass der Gewinn geschmälert wird.
Langfristig können auch eigene Liquiditätsengpässe entstehen – etwa, wenn flüssige Mittel fehlen, um laufende Kosten, wie etwa Rechnungen oder Mitarbeitergehälter zu begleichen. Auch Investitionen und Expansionen können aufgrund eines Engpasses aufgeschoben werden. Wer viele Zahlungsausfälle hat, verliert das Vertrauen von Banken und Investoren und muss auch schlechtere Konditionen bei der Kreditvergabe fürchten.
Gezielte Maßnahmen zur Risikovermeidung können den Ausfall von Forderungen verhindern. Zu den Maßnahmen eines effektiven Forderungsmanagements gehören etwa:
Bei drohenden Forderungsausfällen können Sie manchmal auch schon mit bestimmten Maßnahmen gegensteuern und so einen gewissen Schutz vor Forderungsausfällen ergreifen – vorausgesetzt Sie erkennen die Gefahr. Wir erklären, welche Schritte Sie ergreifen können, um den Ausfall von Forderungen zu vermeiden.
Erkennen Sie Frühwarnsignale für drohende Forderungsausfälle rechtzeitig. Typische Anzeichen sind etwa
Sie haben mögliche Frühwarnsignale erkannt? Dann gehen Sie proaktiv in den Dialog mit dem Kunden. Sprechen Sie ihn auf Probleme an, bieten Sie Lösungen wie Zahlungsvereinbarungen oder Ratenzahlungen an.
Hilft dies alles nicht, können Sie bei Zahlungsverzug professionelle Inkassodienstleister einschalten. Diese gehen individuell auf Ihre Situation und Bedarfe ein, damit Sie schnell Ihr Geld erhalten. Dabei arbeiten seriöse Inkassodienstleister kundenerhaltend, indem sie mit kundenorientierter Kommunikation auf eine größere Zahlungsbereitschaft setzen.
Bei Forderungsausfällen gilt es, verschiedene rechtliche Aspekte zu beachten, so etwa zum Mahnverfahren, steuerlichen Gesichtspunkten oder dem Insolvenzrecht.
Bleibt die Zahlung aus, kann der Gläubiger ein Mahnverfahren einleiten. Ein Mahnbescheid kann schnell und kostengünstig beantragt werden. Bleibt die Mahnung erfolglos, können Unternehmen einen Inkassodienstleister beauftragen, der die Forderung eintreibt. Die Kosten hierfür können dem Schuldner in Rechnung gestellt werden. Verläuft auch das Inkassoverfahren erfolglos, kann ein gerichtliches Mahnverfahren oder eine Klage eingereicht werden, um die Forderung durchzusetzen.
Uneinbringliche Forderungen können steuerlich abgeschrieben werden. Zuvor muss dies nachgewiesen werden – etwa in Form von einem gerichtlichen Urteil oder dem Nachweis der Zahlungsunfähigkeit.
Ist der Schuldner zahlungsunfähig, kann er Insolvenz beantragen. Gläubiger können im Rahmen des Insolvenzverfahrens beim Insolvenzverwalter Forderungen anmelden und so ihre Chance wahrnehmen, einen Teil der Forderung zurückzuerhalten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich gegen Forderungsausfälle abzusichern, so etwa mit:
Factoring & Forderungsverkauf: Mit dem Verkauf Ihrer offenen Forderungen an ein Factoring Unternehmen oder Factor können Sie Ihr Forderungsmanagement entlasten und Ihre Liquidität sichern. Mehr zum Thema Factoring.
Warenkreditversicherungen: Mit einer Forderungsausfallversicherung für Unternehmen wie etwa einer Kreditversicherung können Sie Ihre Forderungsausfälle absichern und sich so vor Zahlungsausfällen schützen. Kommt es zum Ausfall, tritt die Versicherung ein. Weitere Infos zur Warenkreditversicherung.
Eigentumsvorbehalt: Der Eigentumsvorbehalt ist eine rechtliche Vereinbarung. Der Verkäufer behält bis zur vollständigen Zahlung das Eigentum an der Ware. Sollte der Käufer die Zahlung nicht leisten, kann der Verkäufer die Ware zurückfordern und hat so einen gewissen Schutz bei Forderungsausfall.
Es gibt verschiedene Methoden, wie Unternehmen mit Forderungsausfällen umgehen können. Zum einen, indem sie nach dem Forderungsausfall reagieren und entsprechende Schritte einleiten, um ihre Forderung zu sichern. Besser noch sind aber proaktive Maßnahmen, mit denen man schon im Vorfeld Forderungsausfällen vorbeugen kann.
Mithilfe des Forderungsausfallrechners von Creditreform können Sie das Risiko für einen Forderungsausfall berechnen und mögliche finanzielle Auswirkungen und finanzielle Verluste berechnen. So bekommen Sie eine Vorstellung davon, wie sich unbezahlte Rechnungen auf Ihre Liquidität und Ihren Cashflow auswirken können und können zeitnah Vorsorgemaßnahmen treffen, um Ihr Unternehmen zu schützen.
Unsere Texte dienen dem unverbindlichen Informationszweck und ersetzen keine spezifische Rechts- oder Fachberatung. Für die angebotenen Informationen geben wir keine Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.
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