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Creditreform Spendenaktion: Wir unterstützen die „Neujahrswunsch-Aktion“ der AWO für Kinder psychosozial begleiteter Personen

Auch dieses Jahr beteiligen wir uns mit einer Spendenaktion an einem Projekt der Arbeiterwohlfahrt Saar e.V..

Seit 2015 unterstützen wir die AWO in verschiedenen Projekten und Einrichtungen im Saarland und jedes Jahr bin ich erstaunt, wie vielfältig und wichtig die Arbeit der AWO für das soziale Miteinander in unserem Land ist.“, so Geschäftsführer der Creditreform Saarbrücken Pirmasens, Dr. Carsten Uthoff. „Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr die „Neujahreswunsch-Aktion“ für Kinder von psychosozial begleiteten Personen unterstützen dürfen“.

Die PSB (Psychosoziale Begleitung) der AWO unterstützt suchtkranke Menschen, die sich in einer Substitutionstherapie befinden. Die Substitutionstherapie bezieht sich auf einen medizinischen Ansatz zur Behandlung von Drogenabhängigkeit, bei dem eine süchtig machende Substanz durch eine weniger schädliche oder kontrollierbare Substanz ersetzt wird. Das Hauptziel dieser Therapie ist es, die negativen Auswirkungen der Drogenabhängigkeit zu reduzieren, Entzugserscheinungen zu mildern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Unter den Klienten der AWO befinden sich auch viele Eltern. Deren Kinder leiden oftmals nicht nur unter monetärer Armut, sondern sie müssen aufgrund der Erkrankung von Mama oder Papa im Alltag häufig zurückstehen. Die Spendenaktion zielt darauf ab, die Herzenswünsche der Kinder von Substituierten zu erfüllen. Nicht selten verbringen betroffene Kinder Weihnachten ohne Geschenke, da ihre Eltern aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht in der Lage sind, ihnen ihre Wünsche zu erfüllen. Von den Klientinnen und Klienten sind etwa 80-85% nicht erwerbstätig. Obwohl einige es schaffen, einer Arbeit nachzugehen, sind viele aufgrund ihrer Erkrankung auf Sozialleistungen angewiesen oder verfügen nur über ein geringes Einkommen.

Insgesamt wird unsere Spende dazu beitragen können, etwa 140 Kinder im Rahmen dieser Aktion zu beschenken. Die Wünsche sind vielfältig und reichen von Lego, Playmobil bis hin zu Gutscheinen. Die Altersspanne der Kinder erstreckt sich von 8 Monaten bis zu 17 Jahren.

Am Tag der Scheckübergabe erhielten wir wertvolle Einblicke in die alltägliche Arbeit der Substitutionsberatung bei der AWO. Im Flur des AWO-Gebäudes findet sich ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum, an dem die Wünsche der betroffenen Kinder hängen.

Nach der Scheckübergabe folgte ein aufklärendes Gespräch mit der Einrichtungsleiterin Psychosoziale Begleitung (PSB) der AWO, Frau Negin Salari. Sie teilte ihre Erfahrungen aus der täglichen Arbeit mit Substituierten und gewährte einen genaueren Einblick in die familiären Verhältnisse der betroffenen Menschen.

Frau Salari betont: „Die AWO betreut etwa 380 Klienten im Rahmen der Substitutionstherapie. Es ist wichtig zu unterstreichen, dass die eigentliche Substitution nicht bei uns vor Ort durchgeführt wird; stattdessen bietet unsere Einrichtung hauptsächlich Beratungsdienste an. Die Substitution wird dann von spezialisierten Ärzten durchgeführt. Bedauerlicherweise gibt es nur noch fünf Ärzte im Saarland, die sich auf die Behandlung von Substituierten spezialisiert haben. Wir rechnen damit, dass die Zahl in den kommenden Jahren noch weiter zurückgehen wird. Hierdurch können weniger suchtkranke Personen eine Substitution beginnen und dem Teufelskreis der Abhängigkeit entkommen. Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf.

Trotz aller Widrigkeiten verzeichnet die AWO eine beeindruckend hohe Erfolgsquote. Laut Frau Salari beträgt die Rückfallquote lediglich 20%. Frau Salari hebt jedoch auch hervor, dass substituierte Eltern oft besonders motiviert sind, positive Veränderungen in ihrem Leben herbeizuführen. Aufgrund dieser Motivation nehmen sie regelmäßig die Unterstützung an, die erforderlich ist, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Infolgedessen zeigen sie sich sehr dankbar für die angebotene Hilfe.

Sucht bedeutet für viele Betroffene aber auch, ein Doppelleben führen zu müssen. Es ist nicht selten, dass es Familien gibt, in denen weder Kinder, noch Lebenspartner von der Substitution wissen. Gerade hier dient unsere Beratungsstelle als „sicherer Hafen“, in dem Betroffene über ihre Sorgen und Ängste sprechen können.“, so Frau Salari.

Jede/r Betroffene, der eine Substitutionstherapie beginnt, kann die Beratung der AWO in Anspruch nehmen und von den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Unterstützung erhalten. Dennoch sind die Mitarbeiter der AWO auch aktiv unterwegs und suchen eigenständig „Hotspots“ auf, um potenziell Betroffenen eine Beratung anzubieten. Auf diese Weise möchten sie den Erstkontakt herstellen, da es Betroffenen oft schwerfällt, von sich aus die Initiative zu ergreifen, insbesondere, weil es für sie unangenehm sein kann, fremde Hilfe anzunehmen, bzw. sich einzugestehen, dass sie auf Hilfe angewiesen sind. Zusätzlich dazu liefern die Mitarbeiter zweimal wöchentlich Mittagessen an Betroffene aus und organisieren Ausflüge für betroffene Kinder und Jugendliche.

Für die Zukunft hofft Frau Salari auf verstärkte politische Unterstützung. Sie wünscht sich einen klaren Plan für den Umgang mit der Substitution. Zudem fordert sie mehr Ärzte, die sich auf die Behandlung von Substituierten spezialisieren und weist gleichzeitig auf den bestehenden Ärztemangel hin. Ein weiteres großes Problem stellt die Infrastruktur dar. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Ärzten müssen Patienten oft längere Strecken für ihre Kontrolltermine zurücklegen. Leider können sie sich häufig nicht einmal die Fahrtkosten leisten, da diese nicht bezahlt werden.

Wir danken herzlich für die erneut großartige Zusammenarbeit mit der AWO und sprechen allen Beteiligten unseren Dank für ihre engagierte Arbeit aus!

Wir wünschen frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

Weitere Informationen über die Projekte der AWO im Saarland und wie auch Sie die Arbeit der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter unterstützen können, finden Sie hier:

Beratungsstelle für Menschen in Substitution
Leiterin: Negin Salari
Dragonerstr. 7-9
66117  Saarbrücken

0681 / 58605230

E-Mail: Leitung_psb_teilhabe@lvsaarland.awo.org



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