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Insolvenzbarometer Saar: 1. Halbjahr 2021 - Mehr Pleiten, aber auch mehr Optimismus

Mitte des Jahres 2021 ergibt sich für das Saarland ein ambivalentes Bild; einerseits sind anziehende Zahlen bei den Firmeninsolvenzen zu verzeichnen, andererseits scheint die Konjunktur insgesamt jedoch auf einem stabilen, wenngleich relativ bescheidenen, Wachstumskurs.

Während im gesamten Jahr 2020 nur 138 Firmeninsolvenzen gemeldet wurden, beträgt die Zahl bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2021 bereits 125. Ein Grund für diese hohe Zahl ist die wieder vollends gültige Antragspflicht für Insolvenzen, welche die Bunderegierung Corona bedingt bis 30.04. ausgesetzt hatte. Extrapoliert man die bisherigen Zahlen, so kommt man auf etwa 250 Firmenpleiten bis zum Jahresende – ein beachtlicher Wert zum Vorjahr, der jedoch durchaus im statistischen Mittel des Saarlandes der letzten Jahre liegt. Innerhalb des Saarlandes scheinen sich die regionalen Trends zu verstärken; so hat der traditionell konjunkturstarke Landkreis St. Wendel weniger Insolvenzen zu verzeichnen als im Vorjahreszeitraum, der Regionalverband Saarbrücken hingegen hat, ebenso wie Saarlouis und Neunkirchen, abermals mit zunehmenden Pleiten zu kämpfen.

Ob es durch die aufgehobenen Sonderregelungen zu einer „Pleitewelle“ kommt ist unter Experten umstritten; währen die Einen davon ausgehen, dass viele „Zombie-Firmen“ künstlich am Leben gehalten wurden und nunmehr in die Insolvenz gehen, vertreten Andere die Meinung, dass es lediglich einen leichten Anstieg der Insolvenzen – bundesweit – von circa 6% geben wird.

Ein positives Signal aus der saarländischen Wirtschaft bleibt der weiterhin stabile Wachstumskurs: Die Unternehmen blicken überdurchschnittlich positiv in die Zukunft, der Erwartungsindikator liegt weiterhin über seinem langjährigen Mittel, ebenso ist die Arbeitslosigkeit weiter gesunken.

Die gesamtwirtschaftliche Lage kann daher als fragil eingeschätzt werden, und ob es zu einer großen Zahl von Insolvenzen kommen wird, hängt sowohl von der lokalen Wirtschaftspolitik als auch von den internationalen Entwicklungen der Beschaffungs- und Absatzmärkte ab.



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