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Luxemburg: Eine vom Covid wenig beeindruckte Wirtschaft - mit aktuell hoher Inflationsrate

Die luxemburgische Wirtschaft ist eine der Volkswirtschaften in der Europäischen Union, die am wenigsten von der Pandemie betroffen war, bzw. ist.

Am 16. Juli 2021 gab Finanzminister Pierre Gramegna (zwischenzeitlich aus „persönlichen Gründen“ zurückgetreten) einen Überblick über die Finanzlage Luxemburgs im ersten Halbjahr 2021 und stellte fest, dass sich die wirtschaftliche Lage im Land weitestgehend normalisiert hat. Steuereinnahmen durch den Staat beliefen sich auf 11 Milliarden Euro und lagen damit um +24,8% höher als in der ersten Hälfte des Jahres 2020, als die Pandemie begann.

Der damalige Finanzminister wies jedoch darauf hin, dass sich die Staatseinnahmen zwar positiv entwickelten, die Ausgaben jedoch weiterhin hoch blieben. Im ersten Halbjahr 2021 beliefen sich die Staatsausgaben auf 10,9 Milliarden Euro, was mehr als die Hälfte des für 2021 verabschiedeten Haushalts ausmachte. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Regierung weiterhin eine Politik der Unterstützung und Ankurbelung der nationalen Wirtschaft verfolgt, um Arbeitsplätze und die Kaufkraft der Haushalte zu erhalten. Die Regierung kann mit dem Ergebnis zufrieden sein, denn die Luxemburger haben eine individuelle Kaufkraft von 35.096 €, doppelt so hoch wie der EU-Durchschnitt.

Die Regierung geht davon aus, dass das Haushaltsdefizit bis 2023 fast vollständig abgebaut sein wird. Ein Anstieg der öffentlichen Investitionen um mehr als 4% des BIP zwischen 2022 und 2023 soll die Infrastruktur und die Entwicklung von wirtschaftlichen Innovationen unterstützen. Der Staat beabsichtigt innovative Projekte stärker zu fördern, die die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen, digitalen und nachhaltigen Wirtschaft vorantreiben.

Das Haushaltsdefizit in Luxemburg belief sich am 30. Juni 2021 auf -894 Millionen Euro gegenüber -2,4 Milliarden Euro, die im Haushalt für das gesamte Jahr vorgesehen waren. Die Staatsverschuldung belief sich zum selben Zeitpunkt auf 17,9 Milliarden Euro, was einer Quote von 25,9% des BIP entspricht; sie gehört damit weiterhin zu den niedrigsten im Euroraum. Laut Eurostat steht Luxemburg an dritter Stelle der europäischen Länder mit der niedrigsten Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP. Zum Vergleich: Deutschland liegt mit einer Quote von knapp unter 75% auf Platz 16.

Die Inflationsrate lag im Januar 2022 bei 3,6%, gegenüber 4,1% im Dezember 2021. Der vom STATEC (Institut national de la statistique et des études économiques du Grand-Duché de Luxembourg) berechnete nationale Verbraucherpreisindex stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1%. Dies ist auf den starken Preisanstieg für Mineralölprodukte zurückzuführen, die im Januar 2022 um 12,3% stiegen, während die Preise ohne Mineralölprodukte insgesamt um 0,6% zurückgingen. Die Lebensmittelpreise stiegen im Monatsvergleich um 0,9% (z. B. +5,9% für Fisch).

Am 31. Dezember 2021 belief sich die Zahl der bei der ADEM (Agence pour le Développement de l'Emploi) registrierten ortsansässigen Arbeitssuchenden auf 16.403, was einem Rückgang um 3.515 Personen oder 17,6% gegenüber Dezember 2020 entspricht. Ende Januar 2022 und saisonbereinigt liegt sie nun auf dem Vorkrisenniveau (5,2%).

Der Arbeitsmarkt verzeichnete im Juli 2021 einer Beschäftigungsquote von 70,3%. Die Sektoren Handel, Transport, Beherbergung und Gastronomie wiesen mit +1,0% im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 den höchsten Quartalszuwachs auf.



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