Creditreform Stuttgart

Die Zukunft der Shopsysteme: Welche Anforderungen müssen Shopsysteme zukünftig erfüllen?

Die allgegenwärtige Krise regt zum Umdenken an. Klassische Vertriebsstrukturen sind auf den Prüfstand geraten und viele Unternehmer, die sich bis dato mit der Digitalisierung noch nicht genug auseinandergesetzt haben, stellen nun fest, wie wichtig ein digitaler Vertriebskanal in Zeiten von Abstandhalten und Kontaktverbot sein kann. So legt der E-Commerce trotz aller aktuellen Herausforderungen weiterhin an Wachstum zu.

Stationäre Händler aus dem B2C- sowie B2B-Bereich wagen den Schritt hin zum digitalen Vertrieb und stellen damit die Weichen für ein digitales und damit zukunftsfähiges Unternehmen. Die IFH Köln prognostiziert sogar, dass der Onlinehandel in Deutschland bis 2021 die 80-Milliarden-Euro-Grenze knacken wird.

Im Gastbeitrag der Stuttgarter E-Commerce-Agentur D-I-S commerce engineering geht es um die Anforderungen, die Shopsysteme in der Zukunft erfüllen müssen, um Unternehmen einen erfolgreichen, wettbewerbs- sowie zukunftsfähigen Einstieg in den digitalen Vertrieb ermöglichen zu können.

„Der Onlinehandel in Deutschland wird 2021 die 80-Milliarden-Euro-Grenze knacken.“
(Quelle: IFH Köln)

 

Bereitstellung: On-Premise oder in der Cloud?

Beim Cloud-Modell „Software-as-a-Service“ (kurz SaaS) wird die Shoplösung über das Internet bereitgestellt. Dabei wird die Software vom Software-Hersteller gehostet und dem Anwender über das Internet verschlüsselt zur Verfügung gestellt. Beim On-Premise-Modell (On-Premise = Vor-Ort) installiert der Nutzer die Software lokal auf einem Server seiner Wahl. Damit gehen auch alle Verantwortlichkeiten hinsichtlich Datensicherheit und Updates auf den Anwender über. Die Nutzungslizenz für die Software wird gekauft oder gemietet.

SaaS-Lösungen werden umgangssprachlich oft als „Baukasten-Systeme“ bezeichnet, da sie nur wenig Spielraum für individuelle Anpassungen und Erweiterungen zulassen. Dies liegt daran, dass der Code nicht frei verfügbar, also nicht „Open Source“, vorliegt. Somit eignen sich SaaS-Lösungen in der Regel eher für kleinere Onlineshops ohne komplexe Anforderungen.

Zusammengefasst bedeutet das also, dass eine SaaS-Lösung einen schnellen und günstigen Einstieg in den E-Commerce ermöglicht. Open-Source- bzw. On-Premise-Lösungen dagegen bieten fast unbegrenzte Erweiterungsmöglichkeiten, eine große Entwicklercommunity und eignen sich somit für mittlere und komplexere Onlineshops. Einen wesentlichen Nachteil hierbei jedoch stellen die höheren Anschaffungskosten dar.

Zukunftsfähig sind beide Modelle, allerdings ist es wichtig, vorab die individuellen Anforderungen zu berücksichtigen und sich auf Grundlage  für ein Modell zu entscheiden.

Tipp: Um Händlern einen kostengünstigen und schnellen Einstieg in den E-Commerce zu ermöglichen, bieten wir, die D-I-S commerce engineering gemeinsam mit unseren Partnern CrefoPay sowie der Creditreform, aktuell eine Basisshop-Aktion an. Innerhalb kurzer Zeit realisieren wir Ihren eigenen Onlineshop auf Basis von Shopware 5, das Ihnen ein Open-Source-System mit allen Erweiterungsmöglichkeiten und einer vorinstallierten Zahlungsschnittstelle ermöglicht. Faire Konditionen und zahlreiche Inklusivleistungen ermöglichen Ihnen in der aktuellen Lage einen sicheren Start in eine digitale Zukunft.

Rechtssicherheit

Spätestens seit Inkrafttreten der DSGVO im Mai 2018 ist die Rechtssicherheit eines Onlineshops für jeden Onlinehändler ein großes Thema. So muss beispielsweise ein sogenanntes „Cookie Consent Tool“ eingebaut sein, sodass Nutzer aktiv der Verwendung von Cookies zum Tracking von persönlichen Daten zustimmen können. Das Shopsystem der Zukunft sollte mit Schnittstellen ausgestattet sein, welche es ermöglichen, Systeme anzubinden, die die Rechtssicherheit des Shops dauerhaft gewährleisten können. Dies könnte beispielsweise in Form von Hinweisen oder Aktualisierungen geschehen, welche im Hintergrund ausgeführt werden, sodass sich der Händler auf sein Kerngeschäft fokussieren kann und vor Abmahnungen geschützt ist.

Tipp: Bei der IT-Rechtskanzlei München können Kunden schon ab 10€ im Monat Rechtstexte (Datenschutzerklärung und AGB) erstellen lassen. Hierzu muss der Shopbetreiber einfach ein passendes Paket buchen und im Portal entsprechende Fragebögen ausfüllen. Ähnliche Angebote gibt es auch bei anderen Anbietern. Ein großer Vorteil besteht darin, dass Händler bei Gesetzesänderungen automatisch informiert werden.

Suchmaschinenoptimierung und Online-Marketing-Maßnahmen werden auch in Zukunft relevant sein

Integrierte SEO-Funktionen sorgen beim Shopsystem der Zukunft dafür, dass die wichtigsten Onpage-SEO-Maßnahmen für die Suchmaschinen bereits vor der Produktivschaltung des Shops erledigt werden können. Achten Sie also bei der Wahl des zukünftigen Shopsystems darauf, dass grundlegende SEO-Funktionen bereits integriert oder mittels Erweiterungen hinzufügbar sind. Hier einige Beispiele:

  • Umfangreicher CMS Editor zur Integration von SEO-Texten
  • Einfache Anpassung der Überschriftenstruktur – z.B. sollte auf jeder Seite eine H1-Überschrift gesetzt werden können
  • Pflege der SEO-URLs – diese sollten möglichst kurz sein und keine Sonderzeichen und Bindestriche enthalten
  • Möglichkeit zur Anpassung von Meta-Beschreibungen und Seitentitel

 

Natürlich ist die technische Optimierung eines Shops noch immer überwiegend „Handarbeit“, doch diese wird erheblich vereinfacht, wenn das Shopsystem entsprechende Funktionen im Backend bietet, sodass Sie die Arbeiten möglichst schnell und unkompliziert erledigen können. Ein zukunftsfähiges Shopsystem sollte außerdem um wichtige Funktionen erweiterbar sein, da sich die Kriterien gerade im SEO-Bereich stetig wandeln. Ein Open-Source-Shopsystem wie beispielsweise Shopware zeigt hier enormes Potenzial, da es durch die große Entwickler-Community bereits viele vorgefertigte Plugins zu kaufen gibt und die aufwändige Eigenentwicklung häufig erspart bliebt.

Auch allgemeine Online-Marketing-Aktivitäten sollten optimalerweise beim Shopsystem der Zukunft Berücksichtigung finden. Denn „Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen“, so einst Henry Ford. Bedeutsame Trends im Onlinemarketing, wie beispielsweise Voice Commerce und Personalisiertes Marketing, sollten vom Shopsystem der Zukunft unterstützt und weiter vorangetrieben werden. Unter dem Begriff Voice Commerce, häufig auch bekannt unter Conversational Commerce, wird die Bestellung von Waren im Onlinehandel mithilfe der eigenen Stimme verstanden. Die Software Shopware ermöglicht dies bereits ab der Version 5.3.5, teilweise mithilfe eines Plugins von Amazon. Dadurch können aktuelle Angebote aufgerufen, Produkte gesucht, Merklisten angelegt sowie Auskunft über den aktuellen Bestellstatus mittels eigener Stimme eingeholt werden. In den USA ist bereits die vollständige Bestellabwicklung via Voice Commerce möglich.

Die Bedeutsamkeit von Personalisierungsmöglichkeiten zeigt sich währenddessen bereits auch in Deutschland in einfachen Personalisierungs-Lösungen wie der Sortierung von speziellen Kundengruppen bis hin zu selbstlernenden Systemen, welche mit dem Kunden interagieren können. Letzteres ist bei Shopware ebenfalls seit der Version 5.3 möglich. Die sogenannten Customer Streams fassen Kunden jeweils nach deren Kaufverhalten zusammen, sodass diese zukünftig über personalisierte Angebote und Banner angesprochen werden können.

UX-/UI-Design: Usability ist alles

Wenn von UX (User Experience) /-Design und UI (User Interface) -Design die Rede ist, geht es um die Nutzererfahrung in einer Anwendung. User Experience ist die Erfahrung, die der Nutzer macht, während er mit einem System interagiert. Das User Interface ist die Oberfläche, über die der Nutzer mit einem System interagiert. Das Ziel eines guten UX-/UI-Designs sollte es sein, dass sich der Anwender auf der Benutzeroberfläche einer Website/eines Onlineshops sicher zurechtfindet und dabei das bestmögliche Anwendungserlebnis erfährt.

Die kontinuierliche Optimierung der Benutzerfreundlichkeit wird auch im Shopsystem der Zukunft weiterhin eine tragende Rolle spielen. Und zwar für den Kunden und den Händler gleichermaßen.

Für den Händler: Eine aufgeräumte Benutzeroberfläche unterstützt den Händler dabei, sein Tagesgeschäft strukturiert abzuarbeiten. Dank einer benutzerfreundlichen Oberfläche findet der Anwender schnell und intuitiv, wonach er sucht und kann sich folglich vermehrt auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Egal ob Artikelverwaltung, Bestellbearbeitung, oder beim Einstellen neuer Werbeaktionen – um den Shop aktuell zu halten, sollten Sie den Onlineshop einfach verwalten und optische Anpassungen vornehmen können. Apropos optische Anpassung – hierzu gehört selbstverständlich auch eine einfache Anpassung und Optimierung Ihres Shops für Mobilgeräte, welches in Zeiten von „Mobile First“ ein absolutes „Muss“ für ein modernes Shopsystem sein sollte.                                                                

Für den Anwender: Eine positive Nutzererfahrung auf allen vorhandenen Endgeräten impliziert ein positives Einkaufserlebnis. Der Käufer muss dort abgeholt werden, wo er sich gerade befindet, das geboten bekommen, wonach er sucht und sich auf der Nutzeroberfläche intuitiv zurechtfinden können – von der Produktauswahl bis hin zum Zahlungsprozess. Dank eines gelungenen UX/UI-Designs können aus einmaligen Käufern wiederkehrende Nutzer werden.

Die Schnittstellen der Zukunft: der API-first-Ansatz

Eine Schnittstelle hat die Funktion, die Kommunikation und Interaktion zwischen zwei Systemen zu ermöglichen. Der sogenannte API-first-Ansatz bedeutet, dass der Entwurf der Schnittstelle im Entwicklungsprozess an erster Stelle steht. So können sich die Entwickler zunächst auf die Funktion der Schnittstelle konzentrieren. Erst im letzten Schritt wird das System, an welches die API angebunden wird, erstellt und an die Schnittstelle angepasst – nicht umgekehrt wie in klassischen Ansätzen. Der Vorteil liegt darin, dass in diesem Prozess sowohl konsistente Schnittstellen entstehen als auch solche, die in Multi-Channel-Szenarien jeglichen Kanal unterstützen.

Fazit

Die zentralen Anforderungen an das Shopsystem der Zukunft lauten Vernetzung, Sicherheit, Personalisierung und Automatisierung. Im Detail:

  • Die Art der Bereitstellung der Shoplösung muss individuell nach den jeweiligen Anforderungen und Möglichkeiten des Onlinehändlers festgelegt werden.
  • Die dauerhafte Rechtssicherheit des Onlineshops muss gewährleistet werden.
  • Integrierte Marketing-Funktionen sowie die Möglichkeit zur Erweiterung sollten gegeben sein.
  • Usability muss zu jeder Zeit an oberster Stelle stehen.
  • Zukunftsfähige Schnittstellen sollten vorhanden sein.

 

In allen Punkten gilt es, sich kontinuierlich den wandelnden Gewohnheiten der Konsumenten anzupassen. Daher ist es von großer Bedeutung, von Beginn an ein leistungsstarkes, innovatives und dynamisches Shopsystem auszuwählen.