Was eine gute Unternehmensführung ausmacht

Wer ein Unternehmen effizient und erfolgreich leiten möchte, braucht ein gutes Management. Wir zeigen, was eine gute Unternehmensführung ausmacht.

Was versteht man unter Unternehmensführung?

Unternehmensführung – auch als Unternehmensleitung oder Management bezeichnet – bezieht sich auf die Planung, Organisation, Koordination und Kontrolle von Ressourcen und Aktivitäten eines Unternehmens. Sie zielt darauf ab, das Potenzial eines Unternehmens voll auszuschöpfen, um rentabel zu sein, nachhaltig zu wachsen und langfristig Erfolg zu erzielen.

Die Unternehmensführung kann je nach Art und Größe des Unternehmens unterschiedlich gestaltet sein. Einige Firmen haben eine zentrale Führungsstruktur, während andere eine dezentralisierte oder teambasierte Führungsstruktur bevorzugen. Angefangen von der obersten Führungsebene – wie dem Vorstand oder der Geschäftsführung – bis hin zu den verschiedenen Abteilungen und Teams ergeben sich dadurch unterschiedliche Führungs- und Entscheidungsbefugnisse. Eine moderne Unternehmensleitung berücksichtigt auch zunehmend Aspekte wie Ethik, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung.

6 Arten der Unternehmensführung

  • Strategisch

    Die strategische Unternehmensführung bezieht sich auf die Entwicklung und Umsetzung langfristiger Ziele und Pläne, die den Erfolg eines Unternehmens sicherstellen sollen. Es handelt sich um einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, wie beispielsweise die Vision und Mission, die Unternehmensziele, die Wettbewerbsanalyse und die Markttrends. Die strategische Unternehmensführung ist ein dynamischer Prozess, der kontinuierliche Anpassungen erfordert, um auf Veränderungen in der Geschäftsumgebung zu reagieren. Es geht darum, Wettbewerbsvorteile zu schaffen und sicherzustellen, dass das Unternehmen zukunftsfähig bleibt.

  • Operativ

    Die operative Unternehmensführung bezieht sich auf die Umsetzung der strategischen Ziele und Entscheidungen eines Unternehmens im täglichen Geschäftsbetrieb. Sie befasst sich mit der praktischen Umsetzung von Plänen und Maßnahmen, um die operativen Abläufe effizient zu gestalten und die definierten Ziele zu erreichen.
    Die operative Unternehmensführung umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten:

    • Ressourcenallokation meint die Zuweisung von Ressourcen wie Arbeitskräften, Kapital, Materialien und Zeit für verschiedene Geschäftsprozesse und -aktivitäten.
    • Prozessoptimierung bezieht sich auf die kontinuierliche Verbesserung der internen Abläufe, um Effizienzsteigerungen zu erzielen. Darunter fallen beispielsweise Qualitätssicherungsmaßnahmen oder Prozessautomatisierung.
    • Mitarbeiterführung umfasst die Leitung und Koordination der Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass sie ihre Aufgaben effektiv erfüllen und die Unternehmensziele unterstützen. Dies beinhaltet die Delegation von Aufgaben, die Motivation der Mitarbeiter, die Leistungsbewertung und die Weiterentwicklung von Fähigkeiten.
    • Kontrolle meint die Überwachung der operativen Leistung, damit die festgelegten Ziele erreicht werden. Das können die regelmäßige Überprüfung von Kennzahlen, die Durchführung von Analysen und die Implementierung von Korrekturmaßnahmen sein.
    • Kommunikation umfasst die Etablierung eines effektiven Systems, sodass alle relevanten Informationen innerhalb der Firma fließen und die verschiedenen Abteilungen zusammenarbeiten.
  • Wertorientiert

    Bei der wertorientierten Unternehmensführung geht es darum, den Unternehmenswert zu steigern, indem strategische Entscheidungen in Einklang mit den finanziellen Zielen und dem langfristigen Erfolg des Unternehmens getroffen werden. Dazu gehören beispielsweise die Festlegung von finanziellen Zielvorgaben, die Einführung von Anreizsystemen, die Messung und Bewertung des Unternehmenswertes sowie die regelmäßige Berichterstattung darüber.
    Die wertorientierte Unternehmensführung basiert oft auf finanzwirtschaftlichen Kennzahlen wie dem Return on Investment (ROI), dem Economic Value Added (EVA) oder dem Cashflow-Return on Investment (CFROI). Diese Kennzahlen dienen als Indikatoren für den Erfolg der getroffenen unternehmerischen Entscheidungen und werden genutzt, um die Wertsteigerung der Firma zu messen und zu überwachen.

  • Normativ

    Unter der normativen Unternehmensführung versteht man ein Konzept der Unternehmensführung, das auf ethischen Prinzipien und sozialen Verantwortlichkeiten basiert. Unternehmen sollten nicht nur ökonomische Ziele verfolgen, sondern auch moralische und gesellschaftliche Aspekte in ihre Entscheidungsprozesse einbeziehen. Denn sie haben auch eine Verantwortung gegenüber ihren Stakeholdern – wie Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und der Gesellschaft. Konkrete Maßnahmen sind zum Beispiel Inklusion am Arbeitsplatz, die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen oder die Unterstützung sozialer Projekte.
    Normative Unternehmensführung kann dazu beitragen, das Vertrauen der Stakeholder zu stärken, Geschäftsbeziehungen aufzubauen und den Erfolg des Unternehmens zu fördern. Es wird zunehmend als wichtiges Element des Managements betrachtet, da ethische und soziale Fragen in der heutigen Geschäftswelt immer mehr an Bedeutung gewinnen.

  • Agil

    Agile Unternehmensführung bezieht sich auf einen Ansatz der Unternehmensführung, der auf den Prinzipien des agilen Projektmanagements basiert und darauf abzielt, die Anpassungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit eines Unternehmens auf sich ändernde Marktbedingungen zu verbessern.
    Im Kern geht es bei der agilen Unternehmensführung darum, hierarchische Strukturen aufzubrechen, Entscheidungsprozesse zu vereinfachen und die Zusammenarbeit in selbstorganisierten, interdisziplinären Teams zu fördern. Die hierarchische Führung wird durch eine dezentralisierte Führungsstruktur ersetzt, bei der die Verantwortung auf die Teams übertragen wird.
    Die agilen Prinzipien basieren auf dem „Agile Manifesto“, das vier zentrale Werte betont:

    1. Die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Teammitgliedern ist von zentraler Bedeutung.
    2. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Bereitstellung von greifbaren Ergebnissen und der Kundenzufriedenheit.
    3. Die Einbeziehung des Kunden während des gesamten Prozesses ist wichtig, um die Anforderungen besser zu verstehen und anzupassen.
    4. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind wichtige Aspekte, um auf sich ändernde Anforderungen und Marktbedingungen zu reagieren.

     

    Agile Unternehmensführung setzt auf iterative Arbeitsmethoden wie Scrum oder Kanban, die es den Teams ermöglichen, schnell auf Feedback zu reagieren und kontinuierlich Verbesserungen vorzunehmen. Durch die Förderung von Transparenz und die Schaffung kontinuierlicher Verbesserung zielt agile Unternehmensführung darauf ab, die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit einer Firma zu steigern.

  • Nachhaltig

    Eine nachhaltige Unternehmensführung vereint den wirtschaftlichen Erfolg mit ökologischer Verträglichkeit, sozialer Verantwortung und einer ausgewogenen Berücksichtigung der Interessen aller Stakeholder. Das Konzept basiert auf dem Leitgedanken, dass Unternehmen nicht nur ökonomische Ziele verfolgen sollten, sondern auch Umwelt- und soziale Aspekte in ihre Entscheidungsprozesse einbeziehen müssen.
    Ziel ist es, die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren, ethische Standards einzuhalten und positive soziale Auswirkungen zu erzeugen. Zentrale Aspekte sind dabei die sogenannten ESG-Kriterien

    1. Umwelt- und Klimaschutz: Die Umsetzung von umweltfreundlichen Praktiken und Technologien, um den Ressourcenverbrauch zu minimieren, Abfälle zu reduzieren und Umweltbelastungen zu verringern.
    2. Sozialer Umgang: Die Berücksichtigung der Auswirkungen von Geschäftspraktiken auf Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten. Dazu gehört die Einhaltung von Arbeitsrechten, Diversität sowie faire Arbeitsbedingungen.
    3. Verantwortungsvolle Unternehmensführung: Die Erhebung und das Management von Nachhaltigkeitsinformationen, um eine transparente Berichterstattung zu ermöglichen.

     

    Die nachhaltige Unternehmensführung hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da immer mehr Firmen erkennen, dass ökonomischer Erfolg und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Durch die Integration von Umwelt- und sozialen Aspekten können Unternehmen Wettbewerbsvorteile erlangen, das Risiko von Reputationsverlusten minimieren und zur Lösung globaler Herausforderungen – wie dem Klimawandel und sozialer Ungleichheit – beitragen.


    Die nebenstehende Grafik stammt aus einer Befragung im Rahmen des B2BEST Barometers im letzten Quartal 2022 von ECC in Zusammenarbeit mit Creditreform.
    Über 130 Großhändler und Hersteller wurden zum Thema Nachhaltigkeit im B2B befragt. Konkret erwarten 45 Prozent eine höhere Kundenzufriedenheit durch eine nachhaltige Unternehmensführung und 42 Prozent sehen den Vorteil einer verbesserten Ressourceneffizienz. Zu den Top-6-Vorteilen zählen auch ein besseres Image, Kosteneinsparungen, Sicherung und Verbesserung des wirtschaftlichen Betriebserfolges sowie eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit.

Bonusinhalt: Studie zum Thema Nachhaltigkeit im B2B downloaden und erfahren:

  • Welche Relevanz hat das Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen?

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7-Punkte-Plan: Was eine gute Unternehmensführung ausmacht

Eine gute Unternehmensleitung zeichnet sich durch die Berücksichtigung und Kombination der verschiedenen Arten der Unternehmensführung aus. Unser 7-Punke-Plan soll Ihnen als Unternehmer oder Führungskraft eine Orientierung geben.

1. Vision & Strategie

Eine gute Unternehmensführung definiert eine klare Vision für das Unternehmen und entwickelt eine langfristige Strategie, um diese Vision zu erreichen. Sie gibt die Richtung vor und dient als Leitfaden für Entscheidungen und Handlungen.

2. Führungskompetenz

Gute Führungskräfte haben die Fähigkeit, andere zu motivieren, zu inspirieren und zu führen. Sie verfügen über ausgeprägte zwischenmenschliche Fähigkeiten, um Mitarbeiter zu unterstützen, zu coachen und zu entwickeln. Sie sollten auch über ein starkes Maß an Integrität, Verantwortungsbewusstsein und Professionalität verfügen.

3. Klare Kommunikation

Führungskräfte müssen klare Erwartungen und Ziele kommunizieren, Informationen transparent teilen und ein offenes Kommunikationsklima fördern. Die Kommunikation sollte sowohl nach oben als auch nach unten in der Hierarchie stattfinden, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter informiert und eingebunden sind.

4. Mitarbeiterbeteiligung & Empowerment

Eine gute Unternehmensführung ermutigt die Mitarbeiter zur Beteiligung und trägt dazu bei, ein Umfeld zu schaffen, in dem sie ihr volles Potenzial entfalten können. Dies beinhaltet die Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse, das Delegieren von Verantwortung und die Anerkennung von Leistung. Mitarbeiter sollten sich gehört, geschätzt und unterstützt fühlen.

5. Effektives Management

Eine gute Unternehmensführung umfasst ein effektives Management in Bezug auf Ressourcen, Prozesse und Leistung. Dies beinhaltet die Festlegung von Zielen, die Überwachung des Fortschritts, die Identifizierung von Engpässen und Problemen sowie die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen für den Erfolg des Unternehmens.

6. Ethik & Integrität

Eine gute Unternehmensführung beruht auf ethischem Verhalten und Integrität. Führungskräfte sollten die Werte und Normen des Unternehmens verkörpern und eine Unternehmenskultur fördern, die auf Vertrauen, Fairness und Ethik basiert.

7. Anpassungsfähigkeit & Innovation

Angesichts sich ständig ändernder Märkte und Technologien ist es wichtig, dass eine gute Unternehmensführung flexibel und anpassungsfähig ist. Führungskräfte sollten bereit sein, neue Ideen und Innovationen zu fördern, Risiken einzugehen und Veränderungen voranzutreiben, um mit den Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden Schritt zu halten.

Auswirkungen von Veränderungen auf die Unternehmenskultur

Je nach Unternehmen und Branche variieren die Aspekte einer guten Unternehmensführung. In der Regel zeichnet sie sich aber durch eine klare Führung, kluge strategische Entscheidungen, engagierte Mitarbeiter und eine positive Unternehmenskultur aus.
Gerade wenn Sie in Ihrem Unternehmen Veränderungsprozesse anstoßen möchten, um sich weiterhin zukunftssicher aufzustellen, kann sich dies auf die Unternehmenskultur auswirken. Damit Sie Ihre Mitarbeiter auf diesem Weg von Anfang an mitnehmen, haben wir Ihnen wertvolle Tipps zusammengestellt. Lesen Sie dazu unseren Artikel „So gelingt Change Management im Unternehmen“.

Nachhaltigkeitsservices bei Creditreform

Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung und ist Teil einer guten Unternehmensführung. Wenn Sie sich fragen, wie nachhaltig Ihr Unternehmen aufgestellt ist, in welchen Bereich Sie sich noch verbessern können oder wie Sie Ihr gutes nachhaltiges Handeln transparent machen können, dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir bei Creditreform unterstützen Sie mit den passenden Services rund um die Nachhaltigkeit Ihres Unternehmens.

Den Anfang macht unser Portal MyESG. Mit einem auf Ihren Kenntnisstand angepassten Fragebogen beschäftigen Sie sich konkret mit den wichtigsten Kennzahlen der ESG-Kriterien. Sie erfahren, wie gut Sie in Sachen Nachhaltigkeit bereits aufgestellt sind und wo Sie sich noch verbessern können. Damit Ihre Nachhaltigkeitsbemühungen auch Dritte sehen, machen wir diese transparent: In Ihrem Firmeneintrag auf firmeneintrag.creditreform.de erhalten Sie das MyESG-Transparenzsiegel.

Machen Sie Ihre Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsvorteil: Die Creditreform Nachhaltigkeitsauszeichnung EcoZert bescheinigt Unternehmen nach eingehender Prüfung ihr nachhaltiges Handeln und damit eine positive Prognose für die Zukunft. Das EcoZert können Sie als wirksames Kommunikationsinstrument nutzen, um das Vertrauen Ihrer Geschäftspartner in Ihr Unternehmen zu stärken und die Position gegenüber Finanzinstituten zu verbessern.


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