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Überschuldung in Nordhessen: Weniger Einwohner sind überschuldet

Die Energiepreisexplosion hat bisher nicht zu einem Anstieg der Verbraucherüberschuldung geführt. In der Region Nordhessen ist die Zahl der überschuldeten Verbraucher weiter zurückgegangen.

Weniger Einwohner sind überschuldet

Die verschlechterte Wirtschaftslage hat bisher nicht zu einem Anstieg der Überschuldung geführt. In der Region Nordhessen ist die Zahl der überschuldeten Verbraucher im Jahr 2023 nochmals zurückgegangen. Das ist das zentrale Ergebnis des Creditreform SchuldnerAtlas für die Region Nordhessen. Demnach wiesen 73.293 Einwohner der Region zum Stichtag 1. Oktober 2023 Überschuldungsmerkmale auf. Gegenüber dem Vorjahr (2022: 76.218 Personen) verringerte sich die Zahl der Überschuldungsfälle um 3,8 Prozent bzw. um rund 2.925.

Der Creditreform SchuldnerAtlas definiert private Über-schuldung als einen Zustand, in dem die Einnahmen einer Person nicht mehr ausreichen, um dauerhaft ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. „Der Rückgang der Verbraucherüberschuldung setzt sich fort. Entscheidend für diese Entwicklung war, dass die Verbraucher in den vergangenen Jahren weniger Zahlungsverpflichtungen eingegangen sind und bei finanziellen Ausgaben vorsichtiger waren. Auch blieb die Arbeitsmarktlage in den vergangenen Monaten stabil“, erläutert Sebastian Schlegel, Geschäftsführer von Creditreform Kassel / Fulda.

Schuldnerquote weiter gesunken
Die Schuldnerquote, die die Zahl der überschuldeten Personen zur Bevölkerung (ab 18 Jahre) ins Verhältnis setzt, verringerte sich um 0,41 Prozentpunkte von 9,19 auf 8,78 Prozent. Die Schuldnerquote liegt damit dennoch weiterhin wie auch im Vorjahr über dem Bundes-durchschnitt (8,15 Prozent). Alle Kreise der Region Nordhessen verzeichneten rückläufige Schuldnerquoten. Am stärksten entspannt hat sich die Überschuldungssituation zuletzt im Landkreis Werra‐Meißner. Die Schuldnerquote sank um 0,55 Prozentpunkte auf 9,26 Prozent. Am höchsten ist die Über-schuldungsquote der privaten Verbraucher in der Stadt Kassel (12,5 Prozent) – trotz des jüngsten Rückgangs. Die geringste Verbraucherüberschuldung weist der Landkreis Kassel auf (Schuldnerquote: 7,45 Prozent).

Trendwende? „Weiche“ Überschuldung steigt wieder
Die nochmalige Entspannung der Überschuldungssituation der privaten Verbraucher wird hauptsächlich vom Rückgang der „harten“ Überschuldung vorangetrieben. Die Zahl der Schuldner mit einer bereits hohen Überschuldungsintensität (harte Negativmerkmale) verringerte sich von 40.111 auf 38.274 Personen (- 4,6 Prozent). Die Zahl der Schuldner mit sogenannten „weichen“ Überschuldungsmerkmalen verringerte sich zuletzt nur wenig um 3,0 Prozent auf 35.019 Personen. Weiche Überschuldung liegt vor, wenn es nachhaltige Zahlungsstörungen gibt, beispielsweise Mahnungen mehrerer Gläubiger.

„Angesichts der hartnäckigen Rezession und der hohen Inflation dürfte sich der Rückgang der Verbraucherüberschuldung nicht fortsetzten“, mahnt Schlegel. Das An-springen des Wachstumsmotors in Deutschland werde sich wohl weiter verzögern. Es sei zu befürchten, dass die verschlechterte Wirtschaftslage in den kommenden Monaten auf den Arbeitsmarkt durchschlage. Damit könnten wieder vermehrt Überschuldungsprozesse auftreten.

Junge Erwachsene zunehmend im Schuldenstress
In der Stadt Kassel, die die höchste Überschuldungs-quote in der Region Nordhessen aufweist, ist die Alters-gruppe der 30- bis 39- Jährigen sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit insgesamt rund 4600 Schuldnern besonders betroffen.

Verantwortlich für den Inhalt:
Creditreform Kassel / Fulda Schlegel & Busold KG
Susi Armonies, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: s.armonies@kassel.creditreform.de

Unternehmenskontakt:
Creditreform Kassel / Fulda Schlegel & Busold KG
Sebastian Schlegel, Geschäftsführender Gesellschafter
E-Mail: s.schlegel@kassel.creditreform.de



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