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Creditreform Kassel

Zahl der Insolvenzen in Nordhessen zum Vorjahr gesunken.

Eine prozyklische Entwicklung zur deutschlandweiten Insolvenzsituation!

Kassel. In Nordhessen sind die Insolvenzzahlen im 1. Halbjahr 2019 rückläufig. Vergleicht man das 1. Halbjahr zum Vorjahr, wird die Situation deutlich. Aktuell mussten 183 Firmen den Gang zum Insolvenzgericht mit insgesamt 692 betroffenen Arbeitnehmern (2018: 201 Unternehmen mit 993 Arbeitnehmern) antreten. Betrachtet man die Stadt Kassel und den LK Kassel separat, sind unterschiedliche Tendenzen erkennbar. Einen Rückgang bei den Unternehmensinsolvenzen sowie bei den betroffenen Arbeitsplätzen können beide Regionen vorweisen. Allerdings sieht die Entwicklung der beiden Abgrenzungen etwas unterschiedlich aus. Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer im Landkreis Kassel ist drastisch gesunken. Diese Entwicklung deutet auf eine Abnahme der eher mittleren bis größeren zahlungsunfähigen Unternehmen mit einer höheren Anzahl von Beschäftigten hin.

Im direkten Vergleich liegt die Stadt Kassel bei 36 Firmenpleiten mit 245 betroffenen Arbeitnehmern (2018: 50 Unternehmen mit 350 Arbeitnehmern), während der LK Kassel 60 Insolvenzen mit insgesamt 146 weggefallenen Stellen verzeichnet (2018: 81 Unternehmen mit 389 Arbeitnehmern).

Im Werra-Meißner-Kreis fand ein marginaler Rückgang statt, 13 Unternehmen mussten den Kampf der Existenz aufgeben, 48 Betroffene (2018: 16 Unternehmen mit 62 Arbeitnehmern).

Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg verzeichnet eine minimale Zunahme insolventer Firmen, allerdings ist die Zahl der dadurch betroffenen Arbeitnehmer enorm gestiegen. Von durchschnittlich 2 Betroffenen im Jahr 2018, sind es durchschnittlich nun 8 Mitarbeiter in einem Unternehmen. Die Tendenz deutet deutlich auf mittlere bis größere zahlungsunfähige Unternehmen hin.

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg ist ebenfalls ein Anstieg der Unternehmensinsolvenzen zu erkennen, allerdings ist die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer minimal rückläufig. Aktuell sind durchschnittlich 2 Mitarbeiter pro Unternehmen betroffen (2018: durchschnittlich 4 Arbeitnehmer). Hier liegt die Zunahme der eher kleineren zahlungsunfähigen Unternehmen. Ähnlich gestaltet sich die Situation im Schwalm-Eder-Kreis. Minimaler Zuwachs der Konkurs gegangenen Unternehmen bei fallender Zahl der Leidtragenden. In 1. Halbjahr 2019 sind durchschnittlich 2 Mitarbeiter pro Unternehmen betroffen (2018: 4 Mitarbeiter). Dies ist ebenfalls ein Indiz für den Anstieg von Insolvenzen bei eher kleineren Unternehmen. Das berichtet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform Kassel / Fulda Schlegel & Busold KG.

Im deutschlandweiten Vergleich hat sich das gesamte Bundesland Hessen etwas im Gesamtranking verbessert und liegt somit mit 55 Unternehmenspleiten gerechnet auf 10.000 Unternehmen unter dem Bundesdurchschnitt von 61 Insolvenzen (2018: 57). Die meisten Insolvenzen in Deutschland wurden in Berlin gemeldet, statistisch betrachtet sind dort 95 von 10.000 Unternehmen in die Insolvenz gegangen. Thüringen hingegen mit den wenigsten, dort stehen 30 von 10.000 Firmen vor dem aus. Deutschlandweit sinken erneut alle registrierten Insolvenzfälle um 3,1 Prozent auf 54.300 Fälle zum Vorjahr (2018: 56.050). Obwohl das Wirtschaftswachstum in den letzten Quartalen abschwächt, sehen die Rahmenbedingungen der Unternehmer noch günstig aus. Bautätigkeiten stützen die Konjunktur, die Industrie- und Außenhandelsbranche bekommen allerdings Gegenwind. Aufgrund einiger Großinsolvenzen wie die der Fluggesellschaft Germania oder die des Mode-Händlers Gerry Weber stiegen die betroffenen Arbeitsplätze auf rund 120.000 enorm (2018: 108.000) an. Einen steigenden Anteil am Insolvenzgeschehen in den ersten sechs Monaten bilden die Einzelunternehmer und Kleingewerbetreibende mit 40,4 Prozent (2018: 39,7 Prozent). Dichtgefolgt mit einem leichten Rückgang die GmbH mit 39,2Prozent von minus 0,4 Prozent zum Vorjahr.




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